Archiv der Kategorie: Presse
Crash the Party – Gegen Querdenken und Seuchenkapitalismus!
Am 15. Mai will Querdenken 911, der Nürnberger Ableger der Corona-Leugner:innen erneut eine Großveranstaltung auf der Wöhrder Wiese abhalten. Anlass dafür ist ihr einjähriges Bestehen. Ein Jahr Querdenken in Nürnberg: Das heißt auch ein Jahr Wissenschaftsfeindlichkeit, ein Jahr Antisemitismus, ein Jahr Verachtung jeglicher Solidarität. Dauergäste auf den Versammlungen der selbsternannten Corona-Rebell:innen sind verschiedene Akteur:innen der extremen Rechten. Mitglieder der neonazistischen Kaderpartei Der III. Weg ebenso wie von NPD und Bürgerinitiative Ausländerstopp nehmen immer wieder an den Veranstaltungen teil. Mit AfD und anderen extrem Rechten Akteur:innen aus dem Reichsbürgermilieu kooperiert Querdenken ganz offen. Kontakte, die auch über die Pandemie hinweg bestehen bleiben.
Wenn Verschwörungsideolog:innen, Neonazis, Impfgegner:innen und andere rechte Akteur:innen gemeinsam Geburtstag feiern wollen, dann sind wir gerne die ungebetenen Gäste auf der Party und kommen vorbei. Allerdings nicht zum Gratulieren.
Während sich also nun seit über einem Jahr Verschwörungsideolog:innen versammeln, um im Kontext der Pandemie antisemitische, neoliberale und sozialdarwinistische Propaganda zu verbreiten, versucht der Staat und seine Funktionseliten den Laden weiter am Laufen zu erhalten und setzt dabei auf autoritäre Seuchenverwaltung. Bei dieser Form der Krisenpolitik zählt zuallerst, dass Unternehmen weiterhin Gewinne einfahren können, statt die Gesundheit der Beschäftigten. Daher werden in den Betrieben und Büros fast unverändert Coronapartys gefeiert, während wir alle in unserer Freizeit massiv eingeschränkt sind. Während Hotels leer stehen, sterben tausende Geflüchtete an den europäischen Außengrenzen oder werden gezwungen in Camps und Sammelunterkünften auf engstem Raum zu leben. Die Durchhalteparolen, die von Politik und Medien phrasenhaft wiederholt werden, versprechen eine baldige Rückkehr zu Normalität. Wenn dabei von gesellschaftlicher Solidarität gesprochen wird, ist das Opfern von Menschenleben für ein reibungsloses Funktionieren der kapitalistischen Ökonomie gemeint – Und das nicht erst, aber gerade seit, Corona. Ein „Zurück zur Normalität“ darf nicht genug sein!
Am 15. Mai gehen wir auf die Straße und werden uns den Nazis und sonstigen Menschenfeind:innen in den Weg stellen! Als emanzipatorische Linke kann das aber nicht alles sein: Wir werden auch auf die Straße gehen, um für eine solidarische Lösung der Corona-Krise,eine gerechte globale Impfstoffverteilung und gegen die Rückkehr zur kapitalistischen Normalität zu kämpfen!
Gegen Antisemitismus, (Seuchen)kapitalismus und autoritäre Revolte – Für die klassenlose Weltgesellschaft!
Bitte beachtet unser Hygienekonzept
Bitte reist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, sondern mit dem Fahrrad/ zu Fuß. Wir wissen, dass ihr das ohnehin schon macht, aber bitte achtet an diesem Tag besonders auf die Einhaltung der Hygieneregeln, also Abstand einhalten, Maske tragen und Kontaktvermeidung. Natürlich ist es schön, Leute wiederzusehen, aber bitte bleibt in euren Haushaltsgemeinschaften, wenn ihr mit diesen unterwegs seid. Wir freuen uns auf euch, das wird mega!
Der Sommer wird kommen…
Wasser, Wat SAND und Widerstand! Falken Zeltlager 2021 auf der Insel Föhr vom 7. bis 22. August 2021
Achtung: ORT und ZEIT musste geändert werden. Da wir aufgrund von Corona nicht nach Föhr fahren können.
UMGEPLANT und JETZT:
8.-22.8. Zeltlager in Berlin Heiligensee auf der Sanddüne
Wie jeden Sommer fahren wir Falken auch 2021 auf unser Sommercamp. Diesmal geht’s auf die Nordseeinsel Föhr an einen Zeltplatz mit Strand, Dünen und Meer. nach Berlin Heiligensee auf einen tollen Falkenzeltplatz mit vielen Bäumen, einer Sanddüne und Badestelle an der Havel. Zwei Wochen lang leben wir dort in Zelten zusammen, bauen, spielen und planschen, diskutieren und sprechen über Dinge, die uns beschäftigen, kochen gemeinsam, toben uns mal so richtig aus und haben eine schöne Zeit… komm doch mit!
Jede* und Jeder der schon mal über eine politische Fragemit jemanden gesprochen hat oder bei so einem Gespräch zugehört hat, kennt diese Aussage: „ Immer seid ihr Linken gegen etwas, könnt ihr nicht auch mal für etwas sein?“ – und wie wir das können! Im Zeltlager reden wir nicht nur darüber, sondern machen es auch. Wir sind für eine Welt in der es jedem Menschen gut gehen kann, in der niemand arm sein muss und niemand Angst haben muss vor Gewalt und Ausgrenzung. Diese Welt bauen wir uns im Zeltlager selbst auf. Sie ist der Beweis, dass es möglich ist. Die Regeln bestimmen wir alle zusammen und wenn jemand in der Gruppe ungerecht behandelt wird, versuchen wir gemeinsam eine gute Lösung zu finden.
Zukunftsorientiertwollen wir uns dieses Zeltlager mit den dringenden Themen unserer Zeit beschäftigen. ‚Von Black Life Matters‘, über den Klimanotstand und die schlimmen Zustände, die Menschen auf der Flucht ertragen müssen bis hin zur Wohnungsnot und zum Feminismus. Es gibt weltweit so viele „Baustellen“ an denen wir Verbesserungen erkämpfen können und wir sind damit nicht allein. Es gibt zu allen von diesen Themen schon Bewegungen mit coolen Menschen von denen wir lernen können, mit denen wir solidarisch sein können und mit denen wir bauen können an unserer besseren Welt.
Passenderweise heißt der Zeltplatz auf den wir fahren auch „unsere Welt“. Es ist ein Falkenzeltplatz. Wir können hier Kraft tanken für alle Herausforderungen, die auf uns warten und uns ausruhen von allem Stress (auch vom blöden Corona). Es wird ein extra Mädchenzelt geben und tolles Programm für Grundschulkinder und Jugendliche bis 17 Jahren. Und am Ende werden wir merken: „Gegen etwas sein“ ist nicht unbedingt was Schlechtes. Denn wenn man etwas Blödes abschafft, schafft man Platz für etwas Besseres. Deswegen ist unser Zeltlagermotto auch: Wasser, Watt Sand und Widerstand.Und wer nicht weiß was ein Watt ist oder noch niemals auf einem gelaufen ist, muss erst recht mitfahren. Wir und die Wattwürmer Sandwürmer freuen uns auf euch.
Kontaktdaten:
Gleißbühlstr. 7
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/443709
Für sämtliche Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung und beraten auch über Zuschussmöglichkeiten.
Was kostet’s:
Für Mitglieder kostet’s 280 Euro, Für Nichtmitglieder 340 Euro. Geschwisterrabatt von 30% möglich. Darin enthalten sind Hin- und Rückfahrt, Verpflegung und Unterkunft auf dem Zeltlager in Mehrpersonenschlafzelten, nach Alter aber nicht nach Geschlecht getrennt. Wir können auch BuT Gutscheine einsetzen.
Hier findet ihr die Ausschreibung zum ausdrucken:
EINSTELLUNG – Keine Strafe fürs Flagge zeigen
Solidarität mit Nico 3.0 – Chronologie des absurden Fahnenprozesses
Es beginnt im Februar 2018. Die Türkei marschiert im kurdischen Afrin ein und beginnt, das basisdemokratische, selbstverwaltete, ökologische, feministische und zukunftsweisenden Gesellschaftsprojekt Rojava anzugreifen. Selbstverständlich sind wir Falken damit genauso wenig einverstanden wie mit den deutschen Waffenlieferungen an die Türkei. Deshalb haben wir eine Plakataktion gemacht und uns mit den syrisch-kurdischen Verteidigungseinheiten der YPG/YPJ solidarisiert und dazu einen offenen Brief an die sozialdemokratischen Genoss*innen geschrieben (siehe hier: https://www.falken-nuernberg.de/?m=201802). Wir wollten mit unseren dreiteiligen Pappkarton-Plakaten die massive Verfolgung der nicht-verbotenen YPG-Symbole in Bayern ad absurdum führen (vgl. Beitrag von quer: https://www.youtube.com/watch?v=hRKWgAIrWCg).
Es geht weiter im März 2019. Nico erhält eine Strafanzeige, weil er angeblich verbotene Symbole gezeigt hätte. Er ist sehr verwundert, als er liest, dass die Staatsanwaltschaft ihm vorwirft, Symbole der verbotenen türkisch-kurdischen HPG gezeigt zu haben und hält es zunächst für einen Tippfehler. Schließlich sind die Symbole der HPG und der YPG nicht zu verwechseln. Ersteres besteht aus zwei gleich großen Dreiecken, die nicht gleichschenklig, dafür aber nebeneinander angeordnet sind und einem Stern. Letzteres besteht aus zwei unterschiedlich großen, dafür aber gleichschenkligen Dreiecken, die hintereinander angeordnet sind und einem Stern.
Und dann im Mai 2019. Nico muss vor Gericht. Im Prozess macht er nochmal deutlich, dass die Staatsanwaltschaft hier etwas falsch versteht. Denn in allen Veröffentlichungen (u.A. in der Zeitschrift des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt: https://www.kjr-nuernberg.de/fileadmin/user_upload/kjr-nuernberg-stadt/KJR-Info-Presse/LiveDabei/LiveDabei_114.pdf) wurde klar und deutlich gemacht, dass es sich bei der Aktion um eine Solidaritätsaktion mit der YPG handelt. Thematisch war die damalige Demonstration ja bekanntermaßen auch eine Demonstration gegen den türkischen Angriffskrieg gegen das syrisch-kurdische Afrin. Die HPG-Verbände haben damit ja gar nichts zu tun, genausowenig wie unsere Aktion jemals im Kontext mit PKK oder HPG gestanden wäre. Nico geht darauf ausführlich in seiner Prozesserklärung ein, während er sich zeitgleich gegen das Verbot der PKK ausspricht: https://www.falken-nuernberg.de/?p=2348. Sowohl Richterin als auch Staatsanwaltschaft behaupten gegen alle Beweise, dass es die Fahne der verbotenen türkisch-kurdischen HPG gewesen sei, die Nico zeigte und er wird zu 30 Tagessätzen verurteilt.
Und dann im September 2019. Das Urteil reichte der Staatsanwaltschaft wohl nicht aus (sie forderte ganz unverschämt 6 Wochen Haft für Nico!), obwohl Nico zu etwas verurteilt wurde, was er nicht getan hat. Auch uns ärgerte das Urteil aus eben genanntem Grund. Also gingen beide Parteien in Berufung. In diesem Berufungsprozess wurde Nico schließlich freigesprochen – zu eindeutig war die Sachlage: keine gleich großen Dreiecke, mehrere Zeugen bestätigten zum einen, dass kein Bezug zur PKK gegeben war an entsprechendem Tag und zum anderen, dass stets ausschließlich ein Bezug zu YPG gegeben war und so weiter… (näheres in dem ausführlichen Prozessbericht: https://www.falken-nuernberg.de/?p=2451). Damit war für uns die Sache vorerst erledigt, wir konnten uns endlich wieder wichtigeren Themen widmen.
Und dann Mai 2020. Die Staatsanwaltschaft lässt einfach nicht locker und verbeist sich. Sie geht in Revision und vor dem Oberlandesgericht wird der Freispruch für Nico aufgehoben. Begründet wird dies damit, dass der Richter vom Landgericht sein Urteil nicht ordentlich begründet und dokumentiert hat. Das Verfahren wird damit wieder an eine andere Kammer des Landgerichts verwiesen und der ganze Spaß und die ganze Arbeit geht von vorne los…
Und dann Dezember 2020. Unabhängig von Nicos Prozess wird vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht klar gestellt, dass die YPG und YPJ nicht verboten sind und dass das Zeigen ihrer Fahnen und Symbole nicht verboten ist. Dieses Urteil hatte mit großer Wahrscheinlichkeit Auswirkungen auf Nicos Verfahren.
Und dann endlich März 2021. Die Staatsanwaltschaft knickt ein. Nico wird angeboten, einer Einstellung des Verfahrens zuzustimmen. Die Staatsanwaltschaft hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zugestimmt. Begründet wird die Einstellung unter anderem mit „geringer Schuld“. Nico ist natürlich überhaupt nicht schuld. Es ist aber schön zu sehen, wie die Staatsanwaltschaft ihren Verfolgungseifer gegen unseren Vorsitzenden aufgeben muss und statt eine Haftstrafe zu fordern, nun der Einstellung zustimmen muss. Nico stimmt zu. Es ist schön, sich vorzustellen, wie die politische Polizei sich nun ärgert. Und es ist vor allen Dingen schön, dass dieser unsinnige Prozess, der uns viel Nerven gekostet hat, nun endlich vorbei ist. Und toll ist auch, dass für Nico nun keine Kosten anfallen, denn die Einstellung des Verfahrens ergeht mit voller Kostenlast zu Lasten der Staatskasse, also selbst die Kosten für den Anwalt. Deshalb kommen die Spendeneinnahmen, die wir im Rahmen der Prozessbegleitung für Nico von solidarischen Menschen erhalten haben, vollständig der Roten Hilfe zugute.
Wir haben in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass eine politische Prozessführung sich lohnt. Sie trägt dazu bei, dass der oder die Angeklagte sich nicht schwach, einsam, klein fühlt, sondern stark, richtig, mit vielen Genoss*innen im Rücken. So etwas kostet Energie, Zeit, Nerven, aber es hat uns auch ganz praktisch gelehrt, was Solidarität bedeutet. Und unsere Solidarität ist stärker als die Repression von Polizei und Staat.
Mittelfinger geht raus an Staatsschutz und Staatsanwaltschaft, die Steuergelder verpulvert und keine Kosten und Mühen gescheut haben, um Nico eine Straftat anzudichten. Liebe und Dank geht raus an die Soli-Falken, die Nico in den Jahren unterstützt haben, an alle Genoss*innen, die zu den Prozessen und dazugehörigen Kundgebungen kamen, an alle Spender*innen und Soli-Veranstalter*innen, an Nicos Anwalt und an die YPG und YPJ für ihren Kampf um die Verteidigung einer konkreten Utopie in Rojava.
Freundschaft!
Brief an Markus Söder von einer F-Kindergruppe
#Nicht auf unserem Rücken – Coronakrise aus Kindersicht
Die aktuellen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie werden auf dem Rücken vieler (https://www.falken-nuernberg.de/?p=3046) ausgetragen. Auch auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen. In den viel berichteten „Öffnungsdiskussionsorgien“ sind Vertreter und (weniger) Vertreterinnen verschiedenster Bereiche dabei. Die Rechte und Meinungen von Kindern sind dabei nur äußerst selten Thema. Auch die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin warnte, dass „Kinder und Jugendliche in den bisherigen Entscheidungsprozessen nicht als Personen mit ebenbürtigen Rechten gesehen [wurden], sondern als potentielle Virusträger.“ Kinder werden als Virenschleudern und Superspreader bezeichnet (z.B. https://web.de/magazine/news/coronavirus/virenschleuder-superspreader-rolle-kinder-coronavirus- pandemie-34652354) sollen inzwischen manchmal wie Hunde vorm Supermarkt warten (https://www.focus.de/familie/eltern/coronavirus-kurzer-schock-im-supermarkt-ihre-kinder- muessen-beim-einkaufen-bitte-draussen-bleiben_id_11822291.html) und werden in den aktuellen Beschlüssen zu (sicherlich notwendigen!) Einschränkungen nur insofern mitgedacht, wie sie Hindernis für die Arbeitskraft der Eltern sind. Alle sozialen Räume in denen Kindern lernen, sich entwickeln, Bindungen eingehen, sich entspannen und spielerisch mit Erlebtem und dazugehörigen Emotionen umgehen können sind ihnen momentan nicht zugänglich. Bezugspersonen und Strukturen brechen weg, die Kindern sonst vielleicht helfen mit unsicheren und beängstigenden Situationen, wie wir gerade eine haben, fertig zu werden. Auch die für psychische und physische Gesundheit notwendige Bewegung, die viele Kinder sowieso zu wenig haben, fällt durch Schließung von Spielplätzen und die strikten Ausgangsbeschränkungen vielfach weg. Kinder können nicht ohne weiteres alleine Joggen gehen, sich alleine mit einer weiteren Person treffen, haben keine*n (Ehe-)Partner*In zum Treffen. Die Ausnahmen der Beschränkungen sind für Erwachsene formuliert.
Auf all diesen Ebenen verschärfen sich soziale Ungerechtigkeiten. Eltern mit weniger Geld haben natürlich mehr Angst vor Bußgeldern und sind nochmal angespannter in der aktuellen Situation. Die Angst vorm Verlust des Arbeitsplatzes, die häufig beengten Wohnräume und weniger Möglichkeiten für Förderung und Beschäftigung der Kinder kommen dazu und bieten in Familien ganz schön viel Zündstoff für Eskalation. Kindern in solchen Situationen fehlen gleichaltrige und auch erwachsene Bezugspersonen wie Lehrer*Innen, Horterzieher*Innen oder Gruppenhelfer*Innen besonders. Ohne eigenes Zimmer, ohne Computer und ohne Eltern, die unterstützen können lernt es sich zu Hause auch viel schwieriger und Bildungsunterschiede vergrößern sich und werden zementiert.
In der aktuellen Krise geraten Kinder – gemeinsam mit vielen anderen Gruppen – besonders aus dem Blick. Wir haben daher – auch als ein Weg, um mit der aktuellen schwierigen Situation umzugehen – eine Telefonumfrage gestartet und Kinder in unserem Bekanntenkreis gefragt, wie es ihnen eigentlich so geht und was sie von der aktuellen Situation halten. Herausgekommen ist ein Brief:
Sie reden immer davon, dass wir uns Zeit lassen müssen, dass wir die Zeit auch haben und die Beschränkungen verlängern können. Aber wir Kinder werden gar nicht gefragt, wie es uns damit geht. Wir wissen, dass wir vorsichtig sein müssen und überlegen müssen, wie das Corona-Virus sich weniger verbreitet, aber zur Zeit geht es vielen Kindern gar nicht gut. Damit auch die Kinder selbst mal was dazu sagen können, haben wir eine Telefonumfrage unter Freundinnen, Freunden und Bekannten gestartet. Alle Kinder fanden an der Situation gerade gar nichts gut! Vor allem macht es alle traurig, dass sie niemanden außer der Familie sehen können. Keine Freundinnen und Freunde, keine Lehrer*Innen und auch keine Horterzieher*Innen. Den ganzen Tag niemanden außer der Familie zu sehen nervt und es gibt viel Streit. Manche habe noch Glück und können zumindest raus in den Garten, aber manche haben auch nur eine kleine Wohnung ohne Balkon. Eine Freundin wohnt zu fünft in einer 3-Zimmer-Wohnung mit kleinen Zimmern. Sie hat kein eigenes Zimmer, wo sie die Tür zumachen kann, wenn jemand sie nervt. Deswegen haben sie einmal draußen ein Picknick gemacht, aber dann wurden sie von der Polizei nach Hause geschickt, weil das verboten war. Das verstehen wir nicht – sie haben doch Abstand zu anderen gehalten! Jetzt darf man zwar wieder zu zweit raus, aber meine Freundin traut sich nicht mehr wirklich und hat Angst, Ärger zu kriegen und Bußgeld zahlen zu müssen. Wenn ich mit ihr telefoniere redet sie auch noch weniger als sonst schon. Eine andere Freundin darf gar nicht mehr raus, weil sie auf ihre kleine Schwester aufpassen muss, weil ihre Eltern arbeiten müssen. In der Notbetreuung im Hort, wo ich jetzt hingehe, wurden wir bei einem Ausflug auch schon von der Polizei kontrolliert, aber unser Horterzieher hatte einen Zettel, dass wir das dürfen.
Viele vermissen auch ihre Lehrerinnen und Lehrer. Es ist zwar gut, nicht so früh aufstehen zu müssen, wie wenn Schule ist, aber zu Hause ist es viel schwerer, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Und ich und auch andere Kinder vermissen den Pausenhof. Für Erwachsene ist es vielleicht gut, nur daheim zu sitzen und zu lesen oder zu stricken, aber wir finden das langweilig und kriegen davon schlechte Laune. Und sich mit einer anderen Person zu zweit zu treffen ist für Kinder auf meistens nicht möglich. Und sich per Skype mit anderen zu unterhalten ist nicht richtig sich sehen.
Viele Erwachsene, z.B. die Horterzieher*Innen, schicken schon Bastelpakete, damit es uns besser geht und ich versuche auch, Fotos und Nachrichten an Freund*Innen zu schicken, die noch weniger raus können als ich. Aber trotzdem geht es allen Kindern, mit denen wir telefoniert haben, nicht gut. Bitte sprechen Sie doch in Zukunft auch mit uns und sehen Sie die Welt nicht immer nur aus der Erwachsenen-Sicht.
Kurzer Bericht vom 1.Mai 2020
Natürlich konnte der 1.Mai 2020 nicht so stattfinden wie sonst. Dass er aber ausfallen muss oder dass wir deswegen nicht demonstrieren können – das ist Quatsch und das haben wir heute bewiesen.
Als Teil des revolutionären 1.Mai – Bündnisses waren wir heute zunächst auf einer begrenzten Kundgebung am Petra-Kelly-Platz/Bauernplatz vertreten mit der Forderung, dass wir prekären Beschäftigungsverhältnissen endlich den Garaus machen müssen und mit dem Hinweis, dass vom Klatschen kein Mensch Miete bezahlen kann.
Im Anschluss haben wir uns am Spaziergang zum 1.Mai beteiligt. Wir sind also mit etwa 900 Genoss*innen durch die Stadt gezogen – alle mit rotem Mundschutz und stets darauf bedacht, dass die Sicherheitsabstände eingehalten und die Schutzmaßnahmen gegen Corona ernst genommen werden.
Dabei haben wir Lieder unserer Klasse und Bewegung gesungen: Einheitsfrontlied, Arbeiter*innen von Wien, Brot und Rosen und Bella Ciao. Wir haben „internationale Solidarität“ eingefordert und unser Bekenntnis dazu ausgedrückt. Wir haben deutlich gemacht, dass die Reichen die Krise zahlen sollen. Die Krise darf #nichtaufunseremruecken abgewälzt werden.
Ein großes Danke an all die entschlossenen und mutigen und gut vorbereiteten Genoss*innen heute!
Lest unseren Aufruf zum 1.Mai, in dem unsere Forderungen stehen, die wir heute trotz Demonstrationsverbot mit Kreativität und Flexibilität auf die Straße getragen haben: http://www.falken-nuernberg.de/?p=3046
Freundschaft!
Falken Nürnberg, 1.Mai 2020
#nichtaufunseremrücken – unser Arbeiter*innenkampftag
Die Corona-Krise und der behördliche Umgang mit ihr trifft nicht alle gleich – er trifft die Menschen so unterschiedlich, wie die Klassen in dieser Gesellschaft unterschiedlich sind (siehe http://www.falken-nuernberg.de/?p=2643).
Wir sind Arbeiter*innen, abhängig Beschäftigte, Frauen, Schüler*innen, Studierende, Kinder, Jugendliche, kleine (Schein-)Selbstständige und Geflüchtete – wir arbeiten im Handwerk, im Bildungs-, Erziehungs- und Sozialbereich, im Gesundheits- und Pflegewesen, in der Logistik, im IT-Bereich, im Einzel- und Großhandel. Oder wir werden eines Tages in diesen Bereichen arbeiten. Wir sind die, die heute oder in Zukunft all die schönen Sachen herstellen oder einräumen, die dann verkauft werden können. Wir sind es, die heute oder in Zukunft dafür sorgen, dass wir alle gesund sind, unsere Kinder aufziehen und uns um das ganze „Drumherum“ kümmern.
Gerade wird die Abwälzung der Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Folgen vorbereitet und zum Teil bereits durchgeführt – auf unserem Rücken.
Auf dem Rücken der Arbeiter*innen:
Als „Dankeschön“ für die „systemrelevant“ Beschäftigten hat Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil eine Verordnung erlassen, die die Arbeitszeitregelung aufweicht, und damit den 12-Stunden-Arbeitstag vorerst bis Ende Juli befristet eingeführt. Aber wir wissen: das Kapital ist profithungrig und will schon lange den 8-Stunden-Tag zu unseren Lasten beseitigen. Unternehmen, die in der Vergangenheit hohe Profite eingefahren haben und noch immer Dividende ausschütten, werden nun durch staatliche Rettungsschirme geschützt. Die Kurzarbeit bietet den Unternehmer*innen enorme Vorteile, während das Kurzarbeitergeld den Arbeiter*innen hinten und vorne nicht zum Leben reicht. Obendrauf zahlt dieses Kurzarbeitergeld nicht der Betrieb, sondern die Bundesagentur für Arbeit: Die Weiterbeschäftigung wird also faktisch von den Lohnabhängigen selbst finanziert, aus den vorher von ihnen eingezahlten Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung.
Wir fordern:
– die Einführung des 4-Stunden-Arbeitstags bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Zahlen muss das Kapital – in direkter Form oder indirekt über Steuern.
– 100% Lohnfortzahlung durch die Konzerne
– Mindestlohn rauf und Durchsetzung umfassender Tarifverträge statt weiterer Tarifflucht durch Unternehmen
– Die Wiedereinführung der Vermögenssteuer als Millionärssteuer als ersten Schritt
– längerfristig die Enteignung und Vergesellschaftung der Produktionsmittel
Auf dem Rücken der Frauen:
Als ob es selbstverständlich wäre, wird die unbezahlte Care-Arbeit den Frauen aufgebrummt. Wenn KiTas, Pflegeheime, etc. geschlossen werden, müssen Frauen noch mehr als zuvor unbezahlt arbeiten: sie erziehen und schulen die Kinder, pflegen die Alten und Kranken, kochen, putzen und managen die Familie durch die Krise. Zugleich steigt in der Quarantäne oder der Kurzarbeits-Zeit des Mannes die Gefahr von Männergewalt gegen Frauen und Kinder. Die Frauenhäuser sind übervoll, während Hotels leer stehen. Diejenigen Berufe, die die Gesellschaft gerade am Laufen halten und für unser tägliches Überleben sorgen, werden zu 80% von Frauen verrichtet. Das sind die schlecht entlohnten und wenig anerkannten Berufe, für die heute zwar geklatscht, aber immer noch nicht ordentlich gezahlt wird. Obendrauf sind gerade die tendenziell weiblichen Berufe die eher unsicheren: Erzieherinnen in der Notbetreuung haben keine Chance, den Abstand zu den Kindern einzuhalten. Im Einzelhandel ist kein Home Office möglich.
Wir fordern:
– Leerstand nutzen. Hotels in kommunale Hand und als Frauenhäuser nutzen
– Förderpaket für Frauenhäuser und feministische NGOs.
– Gleichstellung der Löhne zwischen Männern und Frauen.
– Care-Arbeit muss gerecht verteilt werden
Auf dem Rücken der Kinder und Schüler*innen:
Während Baumärkte wieder ihre Pforten öffnen und die Produktion nie konsequent runtergefahren wurde, wurden Spielplätze, Museen, KiTas geschlossen. Auch unsere Kindergruppen dürfen sich gerade nicht treffen. Dabei brauchen Kinder den Kontakt mit anderen Kindern und die Gruppendynamik unter ihnen, um sich wohl fühlen zu können und zu lernen. Die Schule wird in erster Linie vermisst, weil die Kinder am Pausenhof genau diesen Kontakt hatten. Stattdessen sollen sie nun im homeschooling allein lernen. Das ist ungerecht, denn die einen können sich abwechselnd mit beiden Elternteilen hinsetzen und sich durch moderne Technik unterstützt durch die Aufgaben quälen. Den anderen ist das Arbeiten unmöglich, weil sie kein eigenes Zimmer, keinen eigenen Computer oder keine Eltern haben, die ihnen bei den Aufgaben helfen können.
Eine Verschärfung der Bildungsungerechtigkeit und eine sich immer weiter öffnende soziale Schere werden damit billigend in Kauf genommen.
Die kaputtgesparte öffentliche Bildung ist nicht in der Lage, vernünftige Schutzmaßnahmen zu treffen. Dadurch ist die von der Politik angestrebte Schulöffnung um jeden Preis mit einen enormen körperlichen und psychischen Risiko für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen verbunden.
Wir fordern:
– konsequente Schließung des Schulbetriebs
– Öffnung von Kindergruppen in verantwortlicher und sicherer Weise
– sofortige Wiederöffnung der Spielplätze – außerdem Schaffung neuer, größerer Spielplätze, um Abstände einhalten zu können.
– Keine Schulprüfungen bis zum Ende der Pandemie
Auf dem Rücken der Jugend und kommender Generationen:
Wenn heute mit Geld für Unternehmen um sich geworfen wird, wird es morgen um so härter eingespart werden. Das heute für die Kapitalisten ausgegebene Geld wird sich der Staat von anderer Seite wiederholen, sodass es wieder heißen wird: Für Kultur, Kunst, ein ordentliches Gesundheitswesen, für Jugendarbeit und sanierungsbedürftigeSchultoiletten sei ja leider kein Geld da.
Wir fordern:
– spürbar bis massiver finanzieller Ausbau der freien, kommunalen und vor allem der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit
– Die Unterstützung von selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentren, Jugendvereinen und Vereinsstätten, sowie Zeltplätzen, damit uns auch nach Corona mehr als die kommerzielle Kultur bleibt.
– Umnutzung der leerstehenden Schulgebäude als Beratungs- und Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche, die es zu Hause nicht mehr aushalten.
Auf dem Rücken von Menschen mit Behinderung:
Noch immer müssen z.B. gehörlose Menschen barrierefreie Informationen über Pandemie und Maßnahmen einfordern,und das, obwohl es um Leben und Tod geht. Menschen müssen leben können wie sie wollen. „Sachzwänge“ führen dazu, dass Menschen in Einrichtungen leben müssen. In der Pandemie zeigt sich wie gefährlich die Konzentration vieler gefährdeter Menschen auf engem Raum ist. Obendrauf werden in der Pandemie ohnehin bereits isolierte Menschen noch stärker isoliert, sie werden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Die Kapitalisten und Liberalen nehmen mittlerweile eine höhere Zahl an Toten in Kauf, um ihren wirtschaftlichen Schaden zu minimieren. Das fußt auf der Prämisse, dass sich die Fitteren durchsetzen und schwächere Glieder der Gesellschaft ihnen falls notwendig geopfert werden müssen. Ihre Vorstellungen von Gesellschaft tragen im Kern die Eugenik schon in sich. Diesen menschenverachtenden Vorstellungen müssen wir den Kampf ansagen!
Wir fordern:
– Barrierefreiheit in der Informationspolitik
– Dezentralisierung und Schaffung von Strukturen, die ein selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft für alte und behinderte Menschen ermöglichen
– konsequente Berücksichtigung von Menschen mit Behinderung in öffentlichen Entscheidungen, ausgehend von der Selbstorganisierung ihrer Bewegungen
– konsequente Schutzmaßnahmen für Personal und Bewohner*innen von Heimeinrichtungen für Menschen mit Behinderung; es muss auch dort Handschuhe, Masken, etc. für Alle geben!
Auf dem Rücken der Geflüchteten und der Migrant*innen:
Die deutsche Agrarindustrie konnte durchsetzen, dass zehntausende Billig-Lohn-Erntehelfer*innen aus Rumänien eingeflogen wurden. Dem Kapital wurden die Grenzen für den Transport von Arbeitskräfte geöffnet. Zur gleichen Zeit sitzen Geflüchtete in den Lagern an den EU-Außengrenzen fest, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen festhängen und an einem sicheren Leben gehindert werden. In den Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland werden Menschen zusammengepfercht, ohne dass sie auch nur eine Chance hätten, Corona-Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.
Wir fordern:
– sofortige Evakuierung der Lager an den EU-Außengrenzen. Über Rettung von Menschenleben darf nicht diskutiert werden. Wir haben Platz!
– Wiedereinführung des Grundrechts auf Asyl. Dublin II abschaffen.
– adäquate Kinderbetreuung in den Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete zur Entlastung der Eltern/Mütter solange diese in Quarantäne sind
– Mindestens Mindestlohn für Erntehelfer*innen und andere migrantische Arbeiter*innen und die starke Kontrolle von Schutzmaßnahmen
– Konsequente Verfolgung und Bekämpfung von Menschenhandel, auch in Krisenzeiten!
Die aktuelle und die kommenden Krisen sollten nicht unsere Krisen sein – lasst die Kapitalist*innen, die Bosse und die Manager*innen zahlen! Sie fahren stets die Profite ein, die wir erarbeiten. Wenn diese nun ausbleiben, darf das nicht unser Problem sein. Wir wehren uns dagegen, dass erneut die Verluste vergesellschaftet, aber die Gewinne privatisiert werden. Wir lehnen das nationale „Wir“ ab, das jetzt angeblich den Gürtel enger schnallen muss, um den Reichen das Ausbleiben ihrer Gewinne auszubügeln. Stattdessen wählen wir das „Wir“, das sich wehrt. Es ist die Krise der Kapitalist*innen, nicht unsere. Wir werden nicht zulassen, dass sie sie auf unserem Rücken abwälzen. Durch die Pandemie wird die schon länger heranziehende Weltwirtschaftskrise beschleunigt und verstärkt. Mögen die Kapitalist*innen so viel jammern wie sie wollen: für uns zeigt sich jetzt so deutlich wie nie, dass wir eine befreite Gesellschaft brauchen, welche sich nach unseren Bedürfnissen statt nach Profiten richtet!
Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiter*innenklasse. Wir kämpfen für höhere Löhne, geringere Arbeitszeiten, (geschlechter-)gerechte Verteilung der Arbeit, Kinderrechte, Bildungsgerechtigkeit und eine klassenlose Gesellschaft, in der wir sicher, frei und solidarisch leben können.
Deshalb: Lasst euch nicht von der Corona-Lethargie und Einsamkeit einschüchtern oder lähmen. Am 1.Mai kann man viel machen, um seine Unzufriedenheit und Kritik an dem, was uns angetan wird, auszudrücken – ohne sich oder andere zu gefährden.
Wir schlagen euch folgende AKTIVITÄTEN für den 1.Mai vor:
Aktivität 1: hängt Falkenfahnen oder rote Fahnen aus eurem Fenster, von euren Balkonen oder an euer Auto oder Fahrrad und zeigt, dass ihr Teil der sozialistischen Arbeiter*innen-Bewegung seid
Aktivität 2: spielt Lieder ab – beschallt die Nachbarschaft aus euren Fenstern, von den Balkonen oder aus euren mobilen Boxen – dazu gibt es folgende spotify-Playlist, die ihr nutzen könnt: https://open.spotify.com/playlist/1Nn5ZMWU0hIsJ0GQSPBn5I?si=dLHqYF4BReis2tme8LeI1A
Aktivität 3: singt Arbeiter*innenlieder, wir schlagen euch folgende vor:
https://www2.wir-falken.de/uploads/gruppenbuch_end_10.pdf
https://www.marxists.org/subject/art/music/lyrics/de/die-einheitsfront.htm
https://www.anarchismus.at/kulturbewegung/liedtexte/5998-brot-und-rosen
http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=68
Aktivität 4: Bastelt Papierflieger mit euren Forderungen, ihr könnt gerne welche aus den unseren von oben übernehmen und lasst sie in die Stadt fliegen
Aktivität 5: Bemalt eure Straße mit Straßenmalkreide, damit alle lesen können, was ihr wollt – aber passt auf Autos auf.
Aktivität 6: Malt große Banner und Transparente oder Plakate und hängt sie auf, in der Stadt, am Fenster oder im Kinderzimmer. Hier findet ihr Vorlagen zum Drucken: http://www.falken-nuernberg.de/?p=3033
Aktivität 7: checkt folgende Seiten für weitere Infos, was an dem Tag möglich ist.
https://www.facebook.com/events/243955100303885/
Aktivität 8: Filmt oder fotografiert, was ihr an dem Tag cooles macht, was ihr fordert und wofür oder wogegen ihr seid. Schickt es uns auf Facebook oder Instagram oder postet es selbst unter dem Hashtag #nichtaufunseremrücken.
Gebt Corona keine Chance! Achtet stets auf Abstand zu Anderen und tragt Mundschutz. Am Besten natürlich einen roten.
Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken in Nürnberg
Neither #staythefuckhome nor #fuckstayinghome in ARABIC
هناك مشكلة أساسية في نظام الرعاية الصحية لدينا. بعد تحديد عدد الساعات التي تسمح للمريض البقاء ضمن المشفى ( لا يستطيع أي شخص المكوث في المشفى من أجل تخفيض النفقات) ، لم يعد للعناية المثلى بأكبر عدد ممكن من الأشخاص ممكناً من أجل توفير السعة لما هو غير متوقع. يتم تغطية فقط تكاليف العمليات و كما لو أن خدمة الإطفاء يتم دفعها فقط من أجل إخماد الحريق. وهذا أيضاً يجبر المستشفيات على إستخدام كافة قدراتها. وجود أسرة إضافية وكذلك الأمر ممرضين إضافيين ومواد لازمة هو أمر سخيف من الناحية الإقتصادية. إن هذا المنطق الخاطئ يجعل الموظفين يصلون إلى مرحلة ما بعد الإجهاد كما أنه لا يوفر الرعاية اللازمة للمرضى في عدة نقاط مهمة. السوق في ألمانيا يحتم أن النظام الصحي يعمل وفق نظام الكفاءة وليس وفقاً للإحتياجات البشرية. هذه هي النتائج الملموسة للسياسات النيوليبرالية التي اتبعها كل من الحزب الاشتراكي الديمقراطي و حزبي الإتحاد المسيحي الإجتماعي و المسيحي الديمقراطي كذلك الأمر حزب الخضر والآن سوف يشدد حزب البديل من أجل ألمانيا هذه الإجراءات كحزب راديكالي يتبع لكبار الشخصيات التي تدعم هذه السياسة. قبل بضعة أشهر فقط ، كان الاقتراح النيوليبرالي الذي قدمته مؤسسة برتلسمان بشأن إغلاق شامل لبعض المستشفيات على صعيد المناطق ضروريًا بسبب القدرة الزائدة المزعومة. و الآن يتفاخر وزير الصحة بعدد الأسرة الموجودة. ولكن الأسرة الموجودة و آلات التهوية وحدها فقط لا تكفي وحتى القليل من الشوكولا كتعبير إمتنان لا ينصف الممرضات وغيرهم من العاملين في المشافي مثل موظفي التنظيف. يجب أن تظهر أخيراً في الراتب أيضاً.
كل هذه الأمور نتيجة ضرورية عندما يتم تنظيم المجتمع وفق المعايير الرأسمالية. نسأل أنفسنا متى يكون المستشفى باهظ الثمن؟ كم عدد الأشخاص الذين هم بخير وبدون رعاية طبية؟ ماهي تكلفة حياة الإنسان.
إن رد فعل السلطات على الوباء غادر. سيتم إغلاق المدارس ومراكز الرعاية النهارية والجامعات والفعاليات الثقافية والموسيقية والعروض والملاعب وما إلى ذلك أولاً ، بينما تستمر المصانع والمكاتب ومراكز الاتصالات بالعمل و بسلاسة. كل شيء سياسي واجتماعي وثقافي يجب أن يكون في وضع الطوارئ، ولكن إنتاج القيمة المضافة يجب أن يستمر في النمو ويجب أن يتعرض ربح الرأسماليين للخطر بأقل قدر ممكن. هذا الإغلاق للمصانع يأتي عندما يصاب العمال بالفعل بفيروس Covid-19 وعلى سبيل المثال شركة أوبل في مدينة رويسل هايم والتي تم وضعها تحت ضغط النقابات العمالية. على حد علمنا لم تأخذ الجهات الحكومية حتى الآن قرارات جادة بالإغلاق ولكن فقط نداءات وزارة الداخلية التي توصي بأن يتم إستمرار العمل للموظفين ولكن من المنزل وهذا ما لا يستطيع الكثيرون فعله.
هذه الدولة هي الدولة الرأسمالية وتحدد أولوياتها بوضوح. لا يتعلق الأمر بالتضامن والإنتاج وتوزيع السلع على أساس الاحتياجات ، ولكن حول البقاء في المنافسة العالمية – حتى في حالة حدوث أزمة صحية.
بطبيعة الحال – وكما كان الواقع قبل كورونا- فإن (رعاية الأطفال ، والطهي ، والرعاية ، وما إلى ذلك) تتم بشكل شخصي وفي المنزل ومن دون أجر وفي المقام الأول النساء هن اللواتي يقمن بهذا العمل المهم من دون أجر أو مقابل.
و سوف تتفاقم هذه المشكلة بسبب الحجر الصحي الشامل المحتمل. وليس ذلك فحسب: سيزداد العنف ضد النساء والأطفال بشكل كبير عندما يتم حبسهم في المنزل مع أزواجهم وآبائهم ، عندما يتم إغلاق الأماكن العامة. إن القطاع الخاص ليس سياسيًا فحسب ، بل غالبًا ما يكون جحيمًا يوميًا. لا ينبغي أن ننسى أن أولئك الذين لم يكن لديهم الكثير من المال قبل الأزمة هم الآن أكثر عرضة للتأثر بالقيود المفروضة من من الآخرين الذين يملكون المال. من الأسهل أن تكون في حجر في شقة كبيرة على أن تكون في ملعب صغير. عندما يكون لديك حديقة في المنزل فهو من الأسهل لأطفالك أن يبقوا يلعبوا في حديقة المنزل عندما لا يستطيعون الذهاب إلى حدائق الأطفال. إذا كانت لديك سيارة فأنت لست بحاجة إلى السفر بوسائل النقل العام و الإختلاط بالآخرين.
هذا الوباء مدمر أيضاً للأشخاص الذين فروا من الحروب والذين مُنعوا قسراً من البقاء في بلدانهم. و الآن يتم حبسهم في المخيمات و مراكز ترحيل. من المحتمل جدا أن ينتشر الفيروس في ظل هذه الظروف وتقع المسؤولية عن ذلك على سياسة الاتحاد الأوروبي في عمليات الاعتقال والرهن قيد الترحيل. وفي الوقت نفسه ، فإن كل اهتمام وسائل الإعلام ينصب حصريًا على الفيروس – ولكن تقريبًا لا يذكّر أحداً بظروف اللاجئين. يختفي تماماً هؤلاء الأشخاص في وسط فوضى كورونا. مازالوا يتعرضون للرفض والترحيل و المطاردة و الترهيب من قبل الفاشيين وحرس الحدود التركي والأوروبي وضباط الشرطة.
في ضوء الأزمة ، يتم تداول استجابتين أيديولوجيتين حاليًا ، نعتقد أنهما خطأ أو غير مناسبين. البعض وضع كورونا في حالة نسبية ويقول: „إنه مجرد تخويف. إنه مثل الأنفلونزا العادية. يؤثر فقط على كبار السن والمرضى سابقا „. في كثير من الحالات ، قد يكون الأشخاص الذين يقولون هذا سعداء فقط بعدم الانتماء إلى هذه المجموعة بأنفسهم وبالتالي يكونون أقل عرضة للخطر. إن ذلك وكحد أدنى يستنسخ منطق الاستغلال الرأسمالي والذي بدوره يقلل من قيمة الأشخاص الذين ( من المفترض) بأنهم لا يخلقون قيمة مضافة أو قيمة أقل أولا شئ.
المجموعات المعرضة للخطر هي أكبر من ذلك بكثير فهناك أيضاً ذوي الإحتياجات الخاصة. لى حد ما ، يعني هذا البيان قبول الخطر الشديد على الحياة بالنسبة للمجموعات المعرضة للخطر.
يطالب الآخرون بصوت عالٍ: „ابقَ في البيت. ابق في المنزل وقم بالحد من العدوى أو على الأقل إبطائها. “ هذا لا يمكن أن يكون إلا مجرد مزحة سخيفة لأولئك الذين يعرفون أن السوق لن ستستمر في تحمل نفقات الإيجار ومحلات البقالة ويعرفون أيضًا أن المال لن يأتي إلا عندما يخرجون للعمل. طالما لم يكن هناك إغلاق حقيقي مع دخل أساسي متزامن من الحجر الصحي ، فإن شرط البقاء في المنزل ببساطة هو افتراض معاد للعمال والفقراء. لدينا ثقة تامة في طاقم التمريض والمستشفيات وكل من يحارب على الرغم من ظروفه السيئة أجل كرامة وصحة المرضى كل يوم. الأشخاص الذين يقاتلون الآن على الخط الأمامي ، على سبيل المثال في مهن الرعاية والتنظيف أو في تجارة التجزئة ، هم محرومون من الحياة الآمنة منذ سنوات. فهم يواجهون خطر الترحيل أو رفض تصاريح الإقامة الآمنة والعمل لمدة قصيرة وعمل الوكالة بشكل يومي. تضامننا لك. ليس لدينا ثقة في نظام صحي معطل لا يحمينا من البؤس والمرض.
ما نطلبه الآن:
1- من الحكومة الفيدرالية وحكومات الولايات:
– إنهاء وإغلاق معمل الإنتاج المصنعة للمنتجات الغير أساسية للحياة و إيقاف العمل المأجور.
– حزم الإنقاذ الحكومية للشركات الصغيرة والمنظمات غير الهادفة للربح بغرض الاستمرار في دفع أجور الموظفين ، وكذلك العاملين لحسابهم الخاص ، والعاملين الثقافيين ، وما إلى ذلك يجب تمويلها من خلال فرض ضرائب على الدخول والأصول الأعلى.
– التجنيس غير المشروط والغير المعقد لجميع الأشخاص ذوي الوضع غير المبرر أو ليس لديهم فرصة البقاء في ألمانيا و الذين عملوا خلال الأزمة الصحية في قطاع التمريض والصحة ، وكذلك في الوظائف الأخرى التي كانت مهمة للسكان و خاطروا بحياتهم.
– إزالة كافة المخيمات للاجئين على الحدود الأوروبية وقبول جميع الذين يعيشون هناك.
– إيقاف مؤقت لتقاضي الإيجارات في وقت تفشي الوباء ، بالإضافة إلى منع الإخلاء و توفير مساحة معيشة مجانية للناس الذين لا يملكون السكن.
– زيادات فورية وكبيرة في الأجور للعاملين في مجال التمريض وتجارة التجزئة وغيرها من المهن ذات الأجور المتدنية التي تتطلب رعاية ، كعلاوة مخاطر إلزامية لأصحاب العمل. وإلا فإن كل الكلمات العاطفية هي فقط محل سخرية.
– حزمة دعم لتوسيع منازل وشقق النساء بحيث يمكن للنساء والأطفال المهددين بالعنف من الذكور تجنب الحجر الصحي.
2- من الشعب و الموظفين الذين يعتمدون على الأجر والسكان:
– إن أمكن حاول أن لا تذهب للعمل.
– لا تقبل „الفصل المقبول للطرفين“ فهم يريدون توريطك!
– الضغط على أصحاب أعمالكم ونقاباتكم من أجل إضراب صحي سياسي: فرض الحجر الصحي بشكل جماعي
– تقاسموا الأعمال المنزلية. بالنسبة للعديد من الرجال هذا يعني مساعدة النساء بالأعمال المنزلية وعدم إلقاء كافة المسؤولية على المرأة و اللعب قليلاً مع الأطفال.
3. من الاشتراكيين والشيوعيين والاشتراكيين الديمقراطيين و الأناركيين واليساريين:
– بناء شبكات التضامن ، و دعم الأشخاص الذين ينتمون إلى مجموعات خطرة بالمهام اليومية.
– التفكير في الأشخاص / الرفاق / الأصدقاء الذين يواجهون العزلة الاجتماعية بشكل أكثر حدة ويغرقون في الشعور بالوحدة – بأن يوفر لهم الدعم العاطفي.
– لا تتجاهل موقفك السياسي عند بناء هذه الشبكات – أظهر وبشكل واضح بأنك يساري متضامن و إكسب ثقة الجميع
– استنكار الدور الذي تقوم به الدولة والسوق واقتراح بدائل تضامنية للعيش المشترك!
– هل عليك أن تكون في الحجر الصحي – قم بتثقيف نفسك والآخرين
– إستخدم اليوتيوب و غيرها من أجل التشجيع على العلم.
– تذكر دائما: الأزمات هي حجر الزاوية في التاريخ – بالطبع يجب علينا نحن الاشتراكيون أن نكسب اليد العليا ، وإلا فإن البربرية ستهددنا جميعاً. دعونا ننتهز الفرصة للعيش معا في تضامن.
neiter #staythefuckhome nor #fuckstayinghome arabic
Leichte Sprache: Nicht #staythefuckhome. Auch nicht: #fuckstayinghome
Dieser Text ist in leichter Sprache geschrieben. Die dick gedruckten Wörter werden ganz unten noch erklärt.
Es gibt ein großes Problem in dem Gesundheits·system von Deutschland.
Das Gesundheits·system kann sich nur um wenige Menschen kümmern.
Das Gesundheits·system ist nicht auf un·erwartete Situationen vorbereitet.
Krankenhäuser bekommen Geld von dem Gesundheits·system.
Die Krankenhäuser bekommen aber nur so viel Geld,
wie sie auch arbeiten.
Deswegen können Krankenhäuser keine Betten für einen Notfall aufheben.
Denn dafür bekommen sie kein Geld.
Menschen die im Krankenhaus arbeiten sind Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen.
Es gibt zu wenig Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen.
Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen müssen sehr viel arbeiten
aber bekommen nur wenig Geld.
Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen sind oft über·arbeitet.
Das Gesundheits·system in Deutschland ist kaputt gespart.
Das Gesundheits·system schaut mehr auf die Leistung·fähigkeit
und wenig auf die Bedürfnisse der Menschen.
Ein Grund dafür, dass das Gesundheits·system wenig Geld hat ist die Politik von SPD, Grüne, CDU/CSU und FDP.
Diese Parteien haben sich zu wenig um das Gesundheits·system gekümmert.
Vor einigen Monaten gab es einen Vorschlag von der Bertelsmann-Stiftung.
Der Vorschlag war:
viele Krankenhäuser sollen schließen
weil man nur wenige Krankenhäuser braucht.
Jetzt braucht man viele Krankenhäuser weil viele Menschen krank sind.
Der Vorschlag von der Bertelsmann-Stiftung war also ein schlechter Vorschlag.
Für viele kranke Menschen, braucht man viele Krankenhäuser.
Aber es reicht nicht, dass Deutschland viele Krankenhäuser hat.
Man braucht auch viele Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen.
Die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen kümmern sich um die kranken Menschen.
Die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen müssen besser bezahlt werden.
Auch andere Menschen die im Krankenhaus arbeiten,
zum Beispiel Menschen die sauber machen,
müssen als Dank besser bezahlt werden.
Die Reaktion der Behörden in Deutschland auf den Coronavirus ist verräter·isch.
Schulen, KiTas, Universitäten, Theater oder Konzerte werden als erstes geschlossen.
Fabriken und Büros bleiben offen.
Alle politischen Aktivitäten sollen vor·erst nicht statt·finden.
Alle kulturellen Aktivitäten sollen vor·erst nicht statt·finden.
Aber die Arbeit die dem Staat Geld bringen finden statt.
Eine Firma schließt nur,
wenn einer der Menschen in der Firma an Corona erkrankt ist.
Die Firma schließt nur,
wenn die Gewerkschaft sich dafür einsetzt.
Der Staat will nicht dass die Firmen schließen.
Der Staat schlägt vor,
dass die Menschen von zu Hause aus arbeiten.
Aber nicht alle Menschen können von zu Hause arbeiten.
Die meisten Firmen arbeiten weiter.
In Deutschland leben wir im Kapitalismus.
Deutschland ist der Staat der Kapitalisten.
Dieser Staat zeigt im Moment deutlich was ihm wichtig ist.
Dem Staat ist nicht wichtig,
dass jeder Mensch nur so viel arbeitet wie nötig ist.
Dem Staat ist nicht wichtig,
dass jeder Mensch alles hat was er zum Leben braucht.
Dem Staat ist wichtig,
dass die Firmen in Deutschland mehr arbeiten als in anderen Ländern.
Auch während einer Gesundheits·krise.
Schon vor Corona haben Frauen sich meistens um Pflegearbeiten gekümmert.
Also um die Kinderbetreuung,
das Kochen oder das Pflegen von kranken Familien·mitgliedern.
Auch jetzt,
während der Corona·krise
leisten viele Frauen Pflegearbeit.
Das ist eine wichtige Arbeit.
Aber die Frauen bekommen für die Arbeit kein Geld.
Die Frauen bekommen auch keine Anerkennung.
Die Menschen finden es normal,
dass Frauen Pflegearbeit machen.
Das ist ein Problem.
Das Problem wird durch die Quarantäne wahrscheinlich noch größer.
Viele Frauen und Kinder leiden unter häuslicher Gewalt.
Das bedeutet, sie werden zu Hause
von ihren Männern und Vätern zum Beispiel eingesperrt und geschlagen.
Auch das ist ein großes Problem.
Auch dieses Problem wird durch die Quarantäne wahrscheinlich noch größer.
Menschen die wenig Geld haben leiden auch sehr unter der Quarantäne.
Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Zum Beispiel:
Es ist schlimmer den ganzen Tag in einer kleinen Wohnung zu sein,
als in einer großen Wohnung.
Es ist schwieriger Kinder den ganzen Tag in einer kleinen Wohnung zu beschäftigen,
als in einem großen Haus mit Garten.
Es ist schwierig mit wenig Geld einzukaufen,
wenn alle billigen Produkte im Supermark aus·verkauft sind.
Für Flüchtlinge in Flüchtlings·lagern
und Flüchtlings·heimen ist Corona besonders gefährlich.
In Flüchtlings·lagern und Flüchtlings·heimen leben sehr viele Menschen.
Die Menschen haben dort sehr wenig Platz.
Wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen sind stecken sie sich schnell mit Corona an.
Deswegen ist es sehr wahrscheinlich,
dass viele Flüchtlinge sich in den Flüchtlings·lagern und Flüchtlings·heimen mit Corona anstecken.
Das ist die Schuld der Europa-Politik.
Die Europa-Politik will Flüchtlinge nicht in Europa haben.
Deswegen müssen Flüchtlings in den Flüchtlings·lagern und Flüchtlings·heimen leben.
Viele Flüchtlinge die nach Europa wollen werden an den Grenzen von Europa von der Polizei gestoppt.
Die Polizei lässt sie nicht rein.
Das ist nicht gerecht.
Aber in den Nachrichten redet keiner über die Flüchtlinge.
Alle Nachrichten reden über Corona.
Das ist nicht okay.
Die Menschen haben verschiedene Reaktionen auf den Corona-Virus.
Manche Menschen nehmen den Virus nicht ernst.
Das ist nicht okay.
Diese Menschen sagen Corona ist nur für Risiko·gruppen gefährlich.
Risiko·gruppen sind zum Beispiel:
alte Menschen,
kranke Menschen,
schwangere Frauen,
Menschen mit Behinderung.
Die Menschen zeigen mit ihrem Verhalten,
dass sie denken,
das Leben der Risiko·gruppen
ist weniger wert
wie ihr eigenes Leben.
Andere Menschen wollen,
dass alle Menschen zu Hause bleiben.
Sie schreiben im Internet oft: Stay the fuck home.
Das ist Englisch und heißt: bleibt verdammt nochmal zu Hause.
Aber nicht alle Menschen können zu Hause bleiben.
Viele Menschen müssen arbeiten gehen
um ihr Essen und ihre Wohnung zu bezahlen.
Wenn sie nicht arbeiten, haben sie kein Geld.
Dann können sie kein Essen bezahlen
und auch keine Miete.
Deswegen müssen sie raus gehen und arbeiten
bis es ein Quarantäne-Grund·einkommen gibt.
Wir vertrauen allen Menschen, die jetzt für kranke Menschen arbeiten.
Wir stehen für sie ein.
Wir haben kein Vertrauen in das Gesundheits·system.
Wir sind wütend auf das Gesundheits·system.
Wir wollen von der Regierung:
– Alle Firmen die nicht überlebens·wichtig sind sollen schließen.
Die Menschen sollen dort nicht mehr arbeiten.
– Schnelles Quarantäne-Grund·einkommen für alle Menschen.
Dann können alle Menschen zu Hause bleiben.
– Der Staat soll kleinen Firmen Geld geben.
Mit dem Geld sollen die Firmen ihre Mitarbeiter bezahlen.
– Der Staat soll selbst·ständigen Menschen Geld geben.
– Alle Menschen die in der Corona·krise für die Gesellschaft gearbeitet haben sollen dauerhaft in Deutschland bleiben dürfen.
– Die Flüchlings·lager und Flüchtlings·heime an der Europäischen Grenze sollen geschlossen werden.
Die Flüchtlinge sollen in Deutschland leben dürfen.
– So lange die Corona·krise da ist, sollen die Menschen keine Miete zahlen müssen.
Alle Menschen die keine Wohnung haben sollen eine kostenlose Wohnung bekommen.
– Alle Menschen in Pflegeberufen sollen sofort mehr Geld bekommen.
Andere Berufe die für die Gesellschaft wichtig sind sollen auch mehr Geld bekommen.
– Der Staat soll mehr Frauenhäuser und Frauenwohnungen bezahlen.
Frauen und Kinder die von häuslicher Gewalt betroffen sind sollen dort leben.
Sie sollen nicht mit ihren Männern und Vätern in Quarantäne leben.
Wir wollen von den Menschen die arbeiten:
– Geht nicht mehr zur Arbeit wenn ihr könnt.
– Wenn euer Chef eine einvernehmliche Kündigung möchte, sagt: das ist nicht okay.
– Fordert von euren Arbeits·kollegen und Arbeits·kolleginnen: wir wollen zusammen streiken.
Fordert von eurer Gewerkschaft: helft uns bei dem Streik.
Thema von dem Streik ist: Wir wollen nicht arbeiten
und krank werden.
Wir wollen gesund bleiben!
– Teilt euch die private Pflegearbeit.
Männer sollen Frauen helfen.
Männer sollen sich auch um Kinder kümmern.
Männer sollen auch putzen.
Männer sollen sich auch um kranke Menschen kümmern.
Männer sollen sich auch um alte Menschen kümmern.
Wir wollen von Sozialisten und Sozialistinnen, von Kommunisten und Kommunistinnen, von Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen, von Anarchisten und Anarchistinnen und von Linken:
– Bildet Gruppen.
Helft Menschen die zu den Risiko·gruppen gehören
– Seid da für Menschen und Freunde
denen es schlecht geht,
weil sie jetzt alleine sind.
– Zeigt anderen Menschen eure politische Meinung.
– Sagt immer: der Staat und die Firmen sind schuld,
dass es vielen Menschen schlecht geht.
Dem Staat und den Firmen ist das Geld wichtiger,
als unsere Gesundheit.
– Wenn ihr in Quarantäne seid nutzt die Zeit. Bildet euch.
– Denkt dran: Krisen verändern die Geschichte. Kämpft zusammen für ein gemeinschaft·liches Zusammen·leben.
Gesundheitssystem
Das Gesundheits·system sind Regeln und Gesetze.
Dabei geht es um die medizinische Versorgung von Menschen.
Für viele Menschen ist die eigene Gesundheit sehr wichtig.
Deswegen ist das auch für die Politik wichtig.
Die Politiker haben viele Gesetze gemacht. Die Gesetze regeln wichtige Fragen zur Gesundheit.
Behörden
Eine Behörde ist eine Art Organisation.
Man sagt oft Amt dazu.
Eine Behörde erledigt Aufgaben für die Bürger in einem Land.
Oder die Aufgaben sind für den Staat, das Land, für die Stadt oder für Gemeinden.
Gewerkschaft
Eine Gewerkschaft ist eine Art Verein.
Die Gewerkschaft redet mit Firmenchefs.
Zum Beispiel über den Lohn.
Die Gewerkschaft vertritt die Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen.
Kapitalismus
Kapitalismus ist eine Gesellschafts·ordnung.
Eine Ordnung wie Menschen zusammen·leben.
Beim Kapitalismus geht es um Geld.
Politik und Politiker entscheiden wenig.
Firmen entscheiden viel.
Weil die viel Geld haben.
Im Kapitalismus haben Menschen unterschiedlich viel Geld.
Wenige Menschen haben sehr viel Geld. Sie sind sehr reich.
Und sehr viele Menschen haben sehr wenig Geld.
Sie könen sich wenige Saachen kaufen.
Chefs und Firmen haben viel Geld.
Darum entscheiden sie viele Sachen.
Und sie haben viele Sachen.
Ihnen gehören zum Beispiel Maschienen und Rohstoffe.
Firmen stellen neue Dinge her.
Und verkaufen diese Dinge.
Sie möchten viel Geld dazu verdienen.
Diese Menschen nennt man Kapitalisten.
Risikogruppe
Eine Risiko·gruppe ist eine Gruppe von Menschen.
Diese Menschen haben alle eine Gemeinsamkeit.
Für Menschen in einer Risiko·gruppe können Krankheiten sehr gefährlich sein.
Risiko·gruppen sind zum Beispiel alte Menschen.
Grundeinkommen
Beim Grundeinkommen bekommen die Bürger Geld vom Staat.
Die Bürger bekommen Geld ohne dafür zu arbeiten.
Und ohne jemand erzählen zu müssen,
was man mit dem Geld macht
Einvernehmliche Kündigung
Wenn eine Firma eine Arbeit beendet nennt man das Kündigung.
Wenn die Kündigung für die Firma okay ist
und wenn die Kündigung für den Arbeiter okay ist,
dann nennt man das einvernehmliche Kündigung.
Quarantäne
Wer in Quarantäne muss,
darf nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen.
Quarantäne bedeutet, dass man sich abgeschottet von anderen aufhält.
Das ist zum Beispiel sinnvoll,
wenn man eine schwere ansteckende Krankheit hat
oder wenn vermutet wird, dass man sie hat.
So stellt man sicher,
dass man niemanden ansteckt.
Streik
Wenn viele Arbeiter aus Protest nicht mehr arbeiten
dann sagt man dazu: Streik.
Die Arbeiter streiken dann.
nicht #staythefuckhome. leichte sprache