Freiraum wählen, Freizeit erkämpfen!

Nachts im Park feiern? Verboten.
Am Hauptbahnhof Bier trinken? Verboten.
Wände bemalen? Verboten.
Abends vor dem Konzertraum laut reden? Verboten.

Wie die Umgebung, in der wir leben aussieht, entscheiden nicht wir, sondern andere. Die meisten Möglichkeiten, sie selbst zu gestalten, sind illegal. Den Rest unserer Zeit hingegen verbringen wir in Schule, Ausbildung oder Uni. Hier gilt dann:

Anwesenheit? Pflicht. Attest? Pflicht. Fächerwahl? Vorgegeben.

Klar kann man sich verweigern, aber dann ist man in unserer Gesellschaft gleich ein*e Verlierer*in. Die ersten Verlierer*innen sind diejenigen, die bereits im Alter von 10 Jahren die Hauptschulempfehlung bekommen. Der allgemeine Traum von einer Zukunft mit einer interessanten Beschäftigung und ohne Geldsorgen scheint unrealistisch. Dabei gilt leider oft: die Lebenssituation deiner Eltern wird auch deine sein.

Wer das Glück hatte nicht von vornherein aussortiert zu werden, muss unter Leistungsdruck funktionieren und muss der Konkurrenz standhalten. Hier ist kein Platz für Hilfsbereitschaft und eigene Freizeitgestaltung. Nicht nur die Schule sondern auch Eltern und die eigenen Zukunftspläne sorgen oft dafür, sich möglichst anzupassen und sich durch Auslandsaufenthalte, unbezahlte Praktika und gute Noten wertvoll für die Arbeitswelt zu machen. Damit wird uns das Wichtigste unserer Jugend genommen: jugendlich zu sein.

Wir wollen diesen Leistungsdruck aber nicht!

Wir wollen nicht die allgegenwärtige Konkurrenz.

Wir wollen nicht in mehr und minderwertig eingeteilt werden. Nein!

Wir wollen ein selbstbestimmtes Leben in einer rücksichtsvollen Gesellschaft!

Im September 2013 wird in Bund und Ländern, im März 2014 in Nürnberg gewählt werden. Ob ein einziges Kreuz so viele weitreichende Entscheidungen legitimieren kann und ob diese Entscheidungen in deinem Sinne getroffen werden ist fraglich. Aber für derartige Bedenken ist momentan kein Platz. Nicht- Wählen wird oft als Desinteresse interpretiert. Wenn du die Möglichkeit dazu hast dann lass dir dieses bisschen Einfluss nicht nehmen, denn es kann auch Sinn ergeben ein Kreuzchen zu machen.

Aber ein Kreuz allein genügt nicht! Die Strukturen der Welt sind nicht zufällig, sondern von Menschen gemacht und können damit auch von Menschen bewusst gestaltet

werden. Um Ausbeutung tatsächlich zu überwinden und die Logik der Verwertbarkeit endgültig zu durchbrechen, genügen keine kleinen „Reparaturarbeiten“ oder ein wie auch immer gearteter Politikwechsel, sondern allein ein Wechsel des Systems.

Und der kommt nicht von heute auf morgen. Deswegen muss Jede*r aktiv werden und für eine schönere Welt eintreten. Gemeinsam geht das natürlich besser. Deshalb haben wir uns als Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken schon von über 100 Jahren

zusammengeschlossen, um als junge Menschen für junge Menschen eine laute Stimme zu erheben.

In Zeltlagern und Gruppenstunden wollen wir herausfinden und diskutieren wie ein schönes Leben und der Weg dahin aussehen soll. Deswegen versuchen wir schon jetzt im solidarischen Miteinander zu leben und wollen unsere Vorstellungen von einer gerechten Welt auch nach außen vertreten.

P1020461

Wider dem Vergessen

Nach mehreren Vorbereitungstreffen und -wochenenden war es zu Beginn der Osterferien endlich soweit, die  SJD – Die Falken aus Nürnberg, München und Augsburg machten sich auf den Weg zur Gedenkstättenfahrt nach Oswiècim.

Schon um 6:45h am Samstagmorgen trafen wir uns am Nürnberger Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir mit dem Bus nach Prag. Dann ging es weiter durch Tschechien bis nach Katowize in Polen. Schließlich kamen wir  am Abend in Oswiècim an und bezogen unsere Zimmer. Die Jugendbegegnungsstätte bot uns neben einer tollen und leckeren Verpflegung, Sport- und Freizeitmöglichkeiten auch eine umfassende Bibliothek, gute Referent_Innen und einen umsorgenden Betreuer. Sie organisierte für uns die Führungen durch die Gedenkstätten und ein Zeitzeugen-Gespräch.

Weiterlesen

Veröffentlicht unter Presse

Dance Together-Stand Together

„So was gibt’s in Nürnberg!?“ – Flucht und Ausgrenzungen bekommen ein Gesicht – Unsere Zusammenarbeit mit dem Club 402

Angefangen hatte alles schon im letzten Winter. Einige unserer Falken-Kindergruppen organisierten Weihnachtsgeschenke für die Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft Regensburger Straße, die dann von uns beim Winterfest im Club 402, einem offenen Jugendtreff der AWO neben dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft, überreicht wurden. Dieser Besuch hat uns allen sehr gut gefallen, aber auch betroffen gemacht.

Einige von uns waren zum ersten Mal in der hell-türkisen Containersiedlung in der Regensburger Straße. Einsam und isoliert ist es hier, am südöstlichen Ende Nürnbergs, zwischen Fischbach und Frankenstadion. Rund 150 Flüchtlinge sind hier notdürftig untergebracht. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und sind teilweise traumatisiert von Krieg und Flucht. Alle kamen in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Weiterlesen