Vortragsreihe: Zwischen Kinderladen und Löwenstein – Sozialistische Erziehung im 21. Jahrhundert

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„Erziehung kann niemals neutral sein. Entweder ist sie ein Instrument zur Befreiung des Menschen oder sie ist ein Instrument (..) zur Abrichtung seiner Unterdrückung.“         (Paolo Freire)

 

 

Die Termine (immer um 19 Uhr im Falkenturm):
Mittwoch, 2.Juli Erziehung in der Klassengesellschaft
Freitag, 11.Juli Schule im Kapitalismus & das Missverständnis über die Chancengleichheit
Freitag, 18. Juli Erziehung zur Mündigkeit
Freitag, 25.Juli Erziehung, Sozialismus und Gesellschaftskritik. Erziehung für eine sozialistische Zukunft?

Unseren Flyer findet ihr hier! Veranstaltungsreihe von den Falken Nürnberg 0714

Eine Welt, die von der kapitalistischen Produktion bestimmt und in Nationalstaaten organisiert ist, ist niemals Ort neutraler Erziehung. Der Kapitalismus wirkt als sozialisatorische Instanz, die von klein an das Prinzip einer abstrakten Wertigkeit von Gegenständen und Lebewesen vermittelt und die gesellschaftlich geschaffenen Verhältnisse als Naturgesetz darstellt.

Ausbeutung, Verwertung, Entfremdung, Armut, schlicht alle gesellschaftlichen Probleme, die die kapitalistische Produktion verursacht, werden im bürgerlichen Verständnis jedoch individualisiert und die Verantwortung zur Lösung dieser Probleme Einzelnen zugeschrieben. Allheilmittel gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Verelendung soll dann Bildung sein. Als ob das in einem System, das Armut systematisch produziert, die Lösung sein könnte!

In unserer Vortragsreihe im Juli Zwischen Kinderladen und Löwenstein – Sozialistische Erziehung im 21. Jahrhundert wollen wir die Fragen erörtern, wie eine Erziehung und Bildung, die die bestehenden Verhältnisse in Frage stellen und zum Einsturz bringen will, in einer solchen Welt aussehen kann, an welche Grenzen sie stößt und warum Sozialistische Erziehung und Bildung ein maßgeblicher und wichtiger Bestandteil emanzipatorischer, linker Praxis ist.

Love Football – hate nationalism

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Am Samstag, den 21. Juni, am Tag des Fußballspiels Deutschland gegen Ghana der Männer-Fußball-WM machten wir Nürnberger Falken uns auf zu einer Aktion gegen Patriotismus unter dem Motto: Deutschland? Schmink’s dir ab!

Wir bauten dazu unsere „Abschminkstation“ in der Innenstadt auf, verteilten Flugblätter (siehe unten!) und Aufkleber (siehe Foto unten!) und luden herzlich dazu ein, sich die Nationalflaggen im Gesicht oder sonstwo abzuschminken. Einen passenden Ort für Deutschlandflaggen und ähnlichen „Unsinn“ hatten wir auch dabei: eine Mülltonne.
Außerdem konnte sich an unserer Abschminkstation auch Jede und Jeder zu weitaus weniger gefährlichen und „beschissenen Fantasiegebilden“ als Nationalstaaten (1) umschminken lassen, zum Beispiel als Feen, Elfen oder Drachen…

Wir machten mit unserer Aktion darauf aufmerksam, dass die Liebe zu einem Land und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Nation immer zum „Hass“ auf andere Länder, Nationen und Menschen – also zu Rassismus und Antisemitismus (2)  – führen. Außerdem bedeutet Patriotismus immer auch, die kapitalistische Produktionsweise mit seiner Ausbeutung (3) und den Staat mit seiner Herrschaft (4) abzunicken und dem zuzustimmen.

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Insgesamt waren uns die meisten der Passant_innen recht wohlgesonnen, einige Deutschland-Fans fühlten sich jedoch auch in ihrer eigenen nationalen Identität angegriffen und wollten sich ihr „deutsches Nest“ nicht so recht von uns Falken beschmutzen (5) lassen… eine offenbar zu stark von patriotischem Wahn infizierte Passantin behauptete sogar: „Nein danke, wir wollen uns nicht befreien…“.
Das finden wir natürlich schade und kämpfen trotzdem oder gerade deswegen weiterhin für die befreite Gesellschaft ohne Staaten, Nationen und Klassen, für die freie Vereinigung von freien Menschen, für den Sozialismus!

(1) Wir wissen, dass Nationalstaaten nicht an Bäumen wachsen oder aus Eiern schlüpfen, sondern von Menschen erdacht und konstruiert wurden. Und das ist eigentlich garnicht so schlecht, so kann man sie nämlich auch einfach wieder abschaffen…
(2) Judenfeindschaft
(3) Ausbeutung ist eine erzwungene Arbeit für Andere, ohne dass das, was bei der Arbeit rauskommt, dem oder der gehört, die es produziert.
(4) Staatlich Herrschaft meint Gesetze, Regeln, Grenzen, an die wir uns angeblich halten sollen…
(5) „Nestbeschmutzer“ ist eine abwertende Bezeichnung für Menschen, die das kritisieren, was in „ihrem“ Land passiert…

 

Deutschland schminks dir ab!

Wir stehen für einen Fussball ohne Nationalfahnen. Ohne Nationalfarben und -Hymnen. Grenzenloser Fussball für alle!

Unseren Flyer findet ihr hier! LOVE FOOTBALL – HATE NATIONALISM