Aus brandschutztechnischen Gründen können die oberen Stockwerke des Falkenturms ab sofort für die Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr genutzt werden.
Gestern haben sich mehrere Brandschutzexperten unseren Turm angeschaut und das Ergebnis war fatal. Der oberste Raum und unser Thekenraum sind für den Brandfall nicht gut genug gerüstet. Leider geht es dabei nicht um fehlende Feuerlöscher oder Feuermelder, sondern um bauliche Probleme. Die Fenster sind einfach zu klein, um Menschen im Fall eines Brandes über Leitern retten zu können. Ähnliche Probleme gab es ja schon 2013 im Nachbarturm der Stadtschülerinnenvertretung. Aktuell ist auch noch der Turm der DGB-Jugend betroffen.
Klar ist, dass wir niemanden wissentlich dieser Gefahr aussetzen können und wollen. Deswegen werden alle Kindergruppen, Veranstaltungen und Treffen von uns vorübergehend in andere Räume verlegt. Ganz aktuell zum Beispiel die heutige Vortragsveranstaltung zum Thema Islamismus, Religionskritik und antimuslimischer Rassismus, die in unseren Büroräumen in der Karl-Bröger-Str. 9 im 5. Stock stattfinden wird.
Unklar ist bis jetzt, wie wir mit unseren offenen Treffs z.B. dem Donnerstagsturm weiter machen. Den Garten und den kleinen Raum im ersten Stock können wir weiterhin nutzen. Unsere nächsten Programmpunkte sind also Umräumen und gemütlicher machen. Weitere coole Ideen sind aber noch dringend notwendig.
Auch klar ist, und wer die Räumlichkeiten kennt wird es sich auch schon denken, dass das auf keinen Fall eine Dauerlösung sein kann. Um unsere Jugendarbeit und die in den anderen Türmen in der Innenstadt weiter gewährleisten zu können, müssen die erforderlichen Baumaßnahmen so schnell wie möglich geplant und umgesetzt bzw. fertiggestellt werden. Auch wenn diese nicht für umsonst zu bekommen sein werden -, erste Schritte wurden heute bereits unternommen. Anträge sind gestellt und allen Beteiligten scheint eine Lösung am Herzen zu liegen, damit die Jugendarbeit der betroffenen Verbände schnell wieder normal fortgeführt werden kann. Trotz alledem bereitet uns die Nutzungseinschränkung erhebliche Schwierigkeiten für unsere laufende Arbeit.
Aktueller Stand: Wir wissen natürlich, dass viele von Euch gerne im Turm sind und deswegen haben nicht nur wir viel telefoniert, unsere Sorgen geäußert und versucht darzustellen, warum die nötigen baulichen Sanierungsmaßnahmen so schnell wie möglich gemacht werden sollten – damit wieder alles so sein kann wie ihr es kennt und schätzt. Nicht nur bei unserem Turm, sondern bei allen, wo es nötig ist. Der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt hat deswegen gestern im Jugendhilfeausschuss der Stadt Nürnberg einen Dringlichkeitsantrag zu dem Thema „Stadttürme“ eingebracht (auch von der SPD kam ein ähnlicher und auch die Mehrheit der weiteren Parteien weiß um die Bedeutung der Türme für die Jugendarbeit). Die Stadttürme sollen ja zuerst für die Jugendarbeit in der Stadt zur Verfügung stehen. Dass das so ist wurde schon in 1950er Jahren vom Stadtrat so beschlossen und 2013 nochmal bekräftigt. Deswegen haben nicht nur wir einen solchen Turm zur Nutzung, sondern auch andere Jugendverbände, die teilweise analog zu uns von einer Teilsperrung einzelner Etagen betroffen sind (DGB Jugend, Schülervertretungsturm). Weitere Türme werden in der nächsten Zeit noch inspiziert und auch da kann es zu solchen Problemen kommen. Deswegen freut es uns natürlich um so mehr, dass nach Auskunft aus dem Jugenhilfeausschuss von gestern, die Denkmalschutzbehörde ihre Zustimmung für eine Vergrößerung der Fenster (Das da im Notfall die Feuerwehr rein und hilflose Personen raus können) in den oberen beiden Stockwerken gegeben hat, die Finanzierung sicher gestellt ist und damit auch weitere kleine Brandschutzmängel beseitigt werden können. Auch die Sanierungsüberlegungen bei Schülerturm (Frauentormauer 7/9) laufen ja schon seit einiger Zeit. Für die schnelle Bearbeitung des Themas, dass jetzt erst durch die letzten Inspektionen der Türme so richtig akut geworden ist, möchten wir uns bei allen Beteiligten ausdrücklich bedanken! Das heißt leider nicht, dass der Turm nächste Woche wie gewohnt aufmachen kann, aber vielleicht schon bis zum August, wo ja unser großes, internationales IFM-Camp in Reinwarzhofen im LK Roth stattfindet und bei einem Aktionstag auch in Nürnberg zu Gast sein wird.