Unser zweites Motiv: Religionsunterricht ist whack!*
*Wenn es um Unterricht und Schule geht haben wir Falken Vieles zu kritisieren, aber das würde hier zu weit führen. Generell wollen wir lieber selbst bestimmen, was wir lernen und wie viel Zeit unseres Lebens dafür drauf geht. Um das so zu haben müsste ein ganz anderes Schulsystem ohne Konkurrenz und Leistungsdruck her.
Aber wenn wir noch konkreter werden sollen, ohne unsere grundlegende Kritik aufzugeben (Viele wollen ja immer konkrete Verbesserungsvorschläge hören ) finden wir es nochmal im Speziellen scheiße, dass es Religionsunterricht an Schulen gibt und den könnte man relativ rasch ersatzlos streichen und dafür mehr Freizeit haben. Reli auf den Mond schießen wäre also schon mal ein guter Anfang und folgende Worte des Artikel 131 (2) der Bayerischen Landesverfassung: „Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, […]“ gleich hinterher!
Es stört uns am Religionsunterricht, dass es von den Eltern abhängt wo man landet. Bis zur Volljährigkeit kann man sich quasi nicht gegen religiösen Quatsch wehren, wenn die Eltern nicht mitspielen.
Allein wenn man sich das Glaubensbekenntnis ansieht, an dem kein Reli-Schüler vorbeikommt, merkt man wie erbarmungslos besitzergreifend Religion ist. In den unteren Klassenstufen ist das Bild von der Welt am offensichtlichsten schon vorgegeben und man lernt auswendig und tut so als wären die Bibelgeschichten Wahrheit und es eine Tatsachen, dass alle Menschen Geschöpfe Gottes sind und die Welt eine göttliche Schöpfung. (Lehrplan Grundschule 2 Klasse: „[Die Schüler]deuten das Vaterunser als Grundgebet einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott, sprechen es auswendig und gestalten es mit Gesten.“) In den oberen Klassenstufen gibt es tatsächlich oft auch einige Zeit für allgemeinere Fragen, wie „ Wer bin ich?“, „Fremd sein?“, aber warum sollte man diese denn aus der religiös beeinflussten Richtung beantworten und nicht offen im ganzen Klassenverband diskutieren?
Generell sind Religionen, nicht nur die christliche, gar nicht darauf ausgelegt, die Welt in der man lebt zu hinterfragen, denn sie ist ja Gottgegeben. Wenn ich also in einer armen Familie geboren bin und frage „Warum bin ich arm?“, kann es sein dass ich im Religionsunterricht die Antwort bekomme „ Das wird schon seine Richtigkeit haben, vllt. ist es eine Glaubensprüfung“ oder „ du hast dich in deinem vorherigen Leben falsch verhalten und hast das jetzt verdient“ oder „Materialismus ist Sünde, Gott liebt alle, Armut ist doch kein Problem“ Es wird also nicht die Frage gestellt, warum gibt es Armut und wie kann man eine Welt ohne Armut einrichten. Höchstens genießt du milde Gaben aus Nächstenliebe. Religion verklärt die Ursachen gesellschaftlicher Probleme. Wir meinen allerdings, dass alle Menschen schon im Hier und Jetzt (nicht erst in Paradiesen) ein schönes Leben, frei von materiellen Sorgen haben sollten.
Was uns außerdem prinzipiell an Religion stört ist, dass religiöse Vorschriften und Gesetze gar nicht diskutierbar sind, weil sie willkürlich von Autoritäten ausgelegt werden. z.B. zählt im Iran die Aussage einer Frau vor Gericht nur halb soviel wie die eines Mannes, einzig weil jemand meint, dass es die Religion so vorschreibt. Das ist jetzt schon ein krasses Beispiel, aber wir Falken meinen egal wie liberal die Religion ausgelegt wird bleibt dieser undemokratische Teil ein Grundprinzip jeder Religion: Jemand anderes definiert, du folgst und glaubst einfach.
Sehr wichtig ist uns auch noch, dass alle Menschen im Hier und Jetzt das Leben genießen sollten und dazu gehört nun mal Sex und Völlerei und sich nicht religiösen Verzichtsnormen zu unterwerfen. Religion ist Lustfeindlich und das nervt, denn wir haben nur dieses eine Leben.