Gegen den AfD-Parteitag

Wir haben heute zusammen mit vielen anderen Genoss*innen gegen den AfD-Parteitag in Nürnberg demonstriert.

„Auf dem Parkplatz hinter der Meistersingerhalle finden sich laut Polizei in der Spitze bis zu 2000 Menschen ein. Leute, überwiegend aus dem bürgerlichen Lager, die gegen den Parteitag der AfD im großen Saal demonstrieren.“

Das sehen wir anders. Wir haben heute viele Gewerkschafter*innen, Sozialist*innen und Kommunist*innen, linke Sozialdemokrat*innen, Antirassist*innen, Anarchist*innen, Feminist*innen, linke Motorradclubmitglieder, Umweltbewegte und Antifas gesehen, die allesamt keinen Bock auf die spaltende und rassistische Hetze der Nazis hatten. Sie alle dem „bürgerlichen Lager“ zuzuordnen, ist falsch und gemein.
Das „bürgerliche Lager“ ist es ja gerade, das sich an die Rechtsextremist*innen anbiedert: innerhalb der CSU/CDU wird offen über künftige Koalitionsmöglichkeiten mit der AfD spekuliert, die Liberalen stehen der AfD in ihrem Marktradikalismus sehr nahe und von einer SPD, die ebenso marktgläubig ist und überdies wirklich alles (ja, auch offene Nazis im hohen Staatsdienst) hinnimmt, um die Regierungsbeteiligung nicht zu gefährden, ist nichts zu erwarten.

Das „bürgerliche Lager“ steht nicht gegen die Faschist*innen. Es ist die Aufgabe all derer, die die Zustände in der bürgerlichen Gesellschaft nicht ertragen können und wollen, die falsche Krisenlösung des Faschismus zurückzuschlagen und die wirkliche Alternative – den Sozialismus – voranzutreiben und konkrete Schritte zu seiner Verwirklichung zu unternehmen.

Hier findet ihr den Artikel und die Fotostrecke:

http://www.nordbayern.de/…/herz-statt-hass-1500-nurnberger-…

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Zwietracht säen wo Einigkeit herrscht

Sehr geehrte Frau Sieble,

Mit Erschrecken haben wir Ihren Artikel „Herz statt Hetze: Es bleibt ein fader Beigeschmack“ zur Kenntnis genommen.

Beim Lesen Ihres Artikels drängt sich uns eine Frage besonders auf: Woher kommt bei Ihnen dieses dringende Bedürfnis, sich ausgerechnet von linken Gruppen abzugrenzen, obwohl kurz zuvor tausende gewalttätige Nazis durch Ihre Stadt marschiert sind? Gerade die Menschen von denen Sie sich abzugrenzen suchen, sind überall in Deutschland wichtige Rollenträger*innen im Kampf gegen drohende Faschisierung. Sich auf der einen Seite über die große Anzahl an Menschen, welche sich gegen Nazis engagieren, zu freuen, aber sich auf der anderen Seite von einem entscheidenden Teil dieser Akteur*innen zu distanzieren, halten wir für widersprüchlich. Eine weitere Frage ist, weshalb Sie so traurig über die Ankunft der radikalen Linken in Chemnitz sind und diese als fröhlich-unbedarfte Demotourist*innen beschimpfen. Auch wir Falken betreiben antifaschistische (Bildungs-)Arbeit und sind nach Chemnitz gefahren, um gegen die Faschist*innen auf die Straße zu gehen. Wir sind stolz darauf Antifaschist*innen zu sein und wundern uns nun doch sehr, weshalb eine SPD-Politikerin eher bei unserem Anblick, als bei dem Anblick von Rechtsradikalen traurig wird. Nun ist Trauer erst einmal ein Gefühl und kein Argument. Noch dazu ein Gefühl, das wir im Bezug auf Antifaschismus nicht nachvollziehen können.

Sie beklagen, dass der getötete Mensch in den Hintergrund getreten wäre. Es waren die Rechten, die dieses Verbrechen für ihre Hetze nutzten. Der Grund für das daraufhin stattfindende Konzert war, sich gegen Nazis, die vermeintliche Ausländer*innen jagten und gegen deren Instrumentalisierung eines Verbrechens zu stellen – also mitnichten eine reine Trauerfeier. Den Nazis kein Fußbreit die Stadt zu überlassen, darum ging es und das hat funktioniert. Das hat funktioniert, weil sich tatsächlich die verschiedensten Menschen und Gruppen an diesem Tag über dieses eine Ziel einig waren, nämlich antifaschistisch zu handeln. „Die Antifa“ kann sich dabei aus sozialdemokratischen, gewerkschaftlichen, kommunistischen, anarchistischen und teils sogar kirchlichen Gruppen oder Personen zusammensetzen. Je nach Begebenheit vor Ort gelingt es dann mehr oder weniger erfolgreich breite Bündnisse gegen Faschist*innen aufzustellen. Dem entsprechen dann auch die jeweiligen Aktionsformen. Antifaschismus kann sich demnach in Vielem äußern und hat dem innewohnenden Sinn folgend keine Bedingungen, außer dabei erfolgreich sein zu wollen. Sie, Frau Sieble, spalten mit Ihrem Kommentar und diskreditieren Menschen, deren Ziel es ist, immer und überall antifaschistisch zu handeln. Das ist absurd. Viel mehr sollten wir alle es doch unterstützen, dass sich mehr und mehr Menschen offen und klar gegen Faschismus positionieren, sodass sich niemand überhaupt traut rechte Vernichtungsphantasien zu äußern. Und nicht „die Antifa“ als ein neues Schimpfwort pflegen. Was Sie mit Ihrem Artikel bewirken wollen, ist  eine Spaltung, die wir für gefährlich halten.  Eine Trennung zwischen „guten, gemäßigten Linken“ und „bösen, radikalen Linken“. Und das an jenem Tag, an dem eine linke Bewegung in Deutschland etwas geschafft hat, was Sie wirklich nicht oft von sich behaupten kann: Ein breites wirksames Bündnis gegen Rechts einzugehen, das sich bis ins bürgerlich-konservative Lager ausweitete.

Wir haben das Gefühl, dass mal wieder die Antifa als Sündenbock herhalten soll, um sich, in Abgrenzung zu dieser Bewegung, die „brave, schweigende Mitte“ warmzuhalten. Wir hoffen, dass Ihnen bewusst ist, dass dieses Narrativ vor allem den Faschist*innen in die Hände spielt, die sich so nämlich dazu stilisieren können, in der geschaffenen Abgrenzung zur Antifa, die „normalen Bürger“ zu sein. Um eine gemäßigte Mitte als Wähler*innen zu gewinnen, hilft es nicht einer von rechts getragenen Extremismustheorie aufzusitzen. Viel hilfreicher dabei wäre es, klar und deutlich zu seiner Meinung zu stehen und nicht diejenigen zu diffamieren, die diese Meinung teilen. Auch wenn Ihrer Traurigkeit gegebenenfalls eine Angst vor linken Gewalttaten zu Grunde liegt, vergessen Sie bitte nicht den entscheidenden Unterschied: Das Programm Linker ist es, ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen. Rechte hingegen möchten diejenigen, die von ihren engen Normen abweichen, wegsperren und töten. Zum Abschluss ein Zitat aus einem Artikel von Margarete Stokowski, der auf „Spiegel Online“ zu lesen ist: „Die Antifa leistet in Deutschland einen ganzen Haufen Bildungs-, Informations- und Mobilisierungsarbeit, die dazu beiträgt, dass es in diesem Land nicht noch düsterer wird, und wer all das ausblendet, hat entweder schäbig recherchiert oder will es nicht besser wissen.“

Dieses Statement ist unsere Antwort auf den Artikel: „Herz statt Hetze: Es bleibt ein fader Beigeschmack“ der am 3.9.18. im „vorwärts“ online veröffentlicht wurde. Leider wurde dieser Debattenbeitrag dort nicht veröffentlicht, sodass wir ihn auf diesen Weg zu Verfügung stellen möchten.

Herbst Wüstentage 2018

Die Herbst Wüstentage 2018 stehen vor der Tür und es ist wieder so einiges geboten! Anmeldung und nähere Infos über unsere Ausschreibung. Bei Fragen könnt ihr uns jederzeit mailen oder im Büro anrufen. Wir freuen uns auf viele alte und neue Gesichter!

 

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Nazis erfolgreich gestört

Heute haben wir – recht spontan – die Mahnwache des rechtsextremen Bürgerbündnis Franken gestört. Die Nazis gaben vor, dem in Chemnitz ermordeten Daniel Hillig zu gedenken. Faktisch sind sie mit denjenigen verschwistert, die in Chemnitz zur Stunde Jagd auf Migrant*innen und politisch Andersdenkende machen. Vor der Lorenzkirche erschienen etwa ein Dutzend Nazis, sie wurden von etwa 70 Antifaschist*innen gestört, indem Transparente und Fahnen geschwenkt und die planlose Stille der Nazis mit „Hoch die internationale Solidarität“- und „Nationalismus raus aus den Köpfen“Rufen durchbrochen wurde.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/70-nuernberger-zeigen-flagge-gegen-rechts,R1vxZDX

Auf Daniel Hilligs Facebookseite fand sich folgendes Bild, dem wir nur beipflichten können und das zeigt, dass der deutsche Mob nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, loszuschlagen.

Mit Gedenken hat das, was die Nazis zwischen Lorenzkirche und Heimatministerium veranstalteten, gar nichts zu tun. Es ist reine Propaganda der Faschist*innen von AfD über Pegida und Pax Europa, die nicht zu trennen sind von den Faschist*innen in Chemnitz, die dort pogromartige Hetzjagden veranstalten.

Für sie sollte der Tag trotz allem eine Schlappe gewesen sein. Sie wurden gegen Ende ihrer „Mahnwache“ recht zügig verscheucht, sie verkrümelten sich zügig und werden laut Polizei überdies eine Anzeige wegen Nichtanmelden der Eilversammlung kassieren.

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Polizeigewalt in Deutschland


http://www.tagesschau.de/inland/monitor-polizeigewalt-103.html

„Der Vorwurf, Polizeigewalt in Deutschland werde nur unzureichend geahndet, ist nicht neu – aber nun wird er durch Zahlen gestützt.“

 
Am 31. Mai 2017 gingen Polizeieinheiten gegen Schüler*innen und Unterstützer*innen vor, nachdem diese versuchten, mittels einer Sitzblockade die Abschiebung ihres Mitschülers zu verhindern. Die Polizist*innen setzten Pfefferspray ein, schlugen mit Schlagstöcken um sich, warfen Leute zu Boden. Sie versuchten, den Blockierer*innen die Finger umzubiegen und drückten Daumen in deren Augen, um ihnen Schmerzen zuzufügen. Mit Füßen traten die Polizist*innen auf die am Boden Sitzenden ein. Eines unserer Mitglieder wurde von einem Polizeiwagen angefahren und derart vom Polizeiknüppel getroffen, dass es wochenlang Hämatome am Unterarm hatte.
Dass Betroffene keine Anzeige gegen Polizist*innen erstatten, liegt an der Angst vor der Gegenanzeige: fast immer, wenn Polizeibeamte einer Straftat beschuldigt werden, erhält der oder die Ankläger*in selbst eine Anzeige – mit mehreren Polizeikolleg*innen als Zeugen. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Stattdessen gibt es derzeit einen juristischen Rachefeldzug gegen viele, die sich am 31. Mai solidarisch gezeigt haben. Sie werden verurteilt, weil sie Fahrräder mit Kraft geschoben haben, weil sie angeblich Flaschen (merke: 0,33l-Weichplastik) geworfen haben und werden zuvor mit einer medialen öffentlichen Fahndung überzogen, die einer Bestrafung ohne juristische Verurteilung gleichkommt.
 
Die solidarische Begleitung der Betroffenen organisieren in erster Linie die Genoss*innen von Widerstand Mai 31 – Solidarität ist kein Verbrechen. Unterstützt sie und achtet auf ihre Ankündigungen. Im Oktober wird es in der Akademie CPH eine Ausstellung zu der „Macht der Narrative“ geben, die den 31.Mai thematisiert. Auch einer unserer Genossen hat dazu einen Beitrag gemacht. Zu der leidigen Gewaltdebatte findet ihr auf Seite 10 der AJ einen Artikel eines Genossen aus Nürnberg unter dem Titel: Je suis linksextrem.
 
Ausstellung: „Macht der Narrative“:
https://www.cph-nuernberg.de/veranstaltungen/detail/event/732-2.html
 
Artikel Je suis linksextrem:
https://www2.wir-falken.de/uploads/aj_2017_02_web.pdf
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— Bildungsstreik — 22.Juni, 11 Uhr, Lorenzkirche

— Bildungsstreik —
Freitag, 22. Juni, 11 Uhr Lorenzkirche
Bildung statt Abschiebung

Am Freitag bleiben die Kompetenz- und Ausbeutungsvorbereitungsfabriken (wir meinen die Schulen und Unis…) hoffentlich leer. Stattdessen treffen wir uns um 11 Uhr an der Lorenzkirche, um gemeinsam zu demonstrieren.

Bildung heißt für uns Falken immer kritische Bildung. Und das heißt für uns immer, uns und andere Menschen zu ermöglichen, die Unzufriedenheit mit dieser Gesellschaft in Kritik zu verwandeln.

Deshalb wird einer unserer Genossen im Anschluss an die Demo auf der Wöhrder Wiese einen Workshop zum Thema Solidarität anbieten. Dabei soll die Frage geklärt werden, was Solidarität eigentlich von Nächstenliebe oder Wohltätigkeit unterscheidet und ob sich Solidarität und Egoismus eigentlich ausschließen oder vielleicht doch zusammenpassen. Und ob der Mensch nun wirklich ein Wolf ist. Wir lesen dazu Texte von Thomas Hobbes, Karl Marx und Leo Kofler und verknüpfen deren Theorien mit unseren eigenen Erfahrungen. Und vor allem diskutieren wir viel. Wer also Bildung will, hat am Freitag die Möglichkeit, sich diese anzueignen.

Checkt doch nochmal die Seite der Genoss*innen von Jugendaktion Bildung statt Abschiebung.

Wir sehen uns auf der Straße, auf der Wiese, im Workshop.

 

Sommercamp 2018 – Rote Falken heraus!

Wie jeden Sommer fahren wir Falken auch 2018 auf unser Sommercamp! Diesmal  geht’s wieder nach Schwangau. Ein herrlicher Zeltplatz am Fuße des Tegelbergs, in der Nähe vom Forggensee und der kalten Pölat (Fluss gleich neben dem Zeltplatz) erwarten uns. Zwei Wochen lang leben wir dort in Zelten zusammen, bauen, spielen und sporteln in der Natur, beschäftigen uns mit Themen, die uns interessieren, kochen gemeinsam, toben uns mal so richtig aus und haben eine schöne Zeit… komm doch mit!

Kosten werden voraussichtlich 320.- € für Mitglieder/ 340.- €  fürNichtmitglieder sein,
da sich zum Juni 2018 aber die Förderrichtlinien des BJR ändern, kann sich der Betrag auch noch nach unten korrigieren… 🙂

HIER gibt’s den Anmeldungsflyer zum download. (Das Ganze ausfüllen, unterschreiben und per Post/Fax/Scann an uns schicken)

Stickermotivkampagne 2018

Unser drittes Motiv: Lol, kein Fahrschein mehr für Django!*

*Für viele Dinge, die das Leben schön und lebenswert macht, sind wir darauf angewiesen, uns in der Stadt fortbewegen zu können – egal ob wir uns mit Freunden treffen, ins Kino, Jugendzentrum oder Museum gehen oder zum See fahren wollen.

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