Nie, nie wollen wir Waffen tragen

Vor einigen Tagen haben wir auf unsere Bezirkskonferenz mit den anderen fränkischen Falkengruppen folgendes beschlossen. Leider ist es jetzt noch aktueller geworden:

Gegen den Krieg in der Ukraine und anderswo – der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Wenn es Krieg gibt, dann haben wir Kinder, Jugendliche und Arbeiter:innen nichts zu gewinnen, sondern nur viel zu verlieren. Wenn es Krieg gibt, dann werden unschuldige Menschen leiden und sterben, so wie es immer im Krieg ist. Wenn es Krieg gibt, dann sind die einzigen, die sich darüber freuen können, die Konzerne, welche an ihm verdienen. Deshalb sind wir gegen den Krieg!

Aber wie dem Krieg entgegentreten? Als Verband in der Tradition von Liebknecht und Luxemburg ist uns klar, dass die Politik der Banken und Konzerne nicht unsere Politik sein kann, denn diese bewerten Krieg und Frieden nach den zu erwartenden Profiten. Wir dagegen stehen auf der Seite der Arbeiter:innenklasse und sind konsequent gegen jede militärische und wirtschaftliche Aggression der BRD – alleine oder als Teil der NATO – egal mit welchen hochtrabenden, moralischen Zielen sie auch begründet wird.

Das heißt für uns:

  • Wir treten gegen die Militarisierung der BRD ein, sei es im Inneren die Hochrüstung der Polizei oder nach außen mit militärischen Manövern und Einsätzen!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Militärexpeditionen unter dem Deckmantel der angeblichen Sicherung von Menschenrechten!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Waffenexporte!
  • Wir wollen keine Bundeswehr an Schulen, Unis und auf Berufsmessen!
  • Wir fordern, dass das Geld aus dem Rüstungsetat für Kindern und Jugendliche eingesetzt wird!

Für uns ist klar: unser Feind steht nicht irgendwo auf der Welt, hat keine andere Nationalität, Hautfarbe oder Religion. Nein, wir kämpfen nicht für die BRD, wir lassen uns nicht im Krieg verheizen und uns auch keine Hungerlöhne aufdrücken, um den „Standort“ in der wirtschaftlichen Konkurrenz zu schützen. Unser Hauptfeind ist das deutsche Kapital, unser Hauptfeind – der steht im eigenen Land!

Ein Dank geht an die SJD – Die Falken Baden-Württemberg für die Graphik.

Unsere Kampagne #auchkultur

Nachdem wir die Kündigung für unsere Lagerräume in der Kongresshalle erhalten haben, da diese künftig als Interimsstätte für das Prestigeobjekt Opernhaus genutzt werden sollte, waren wir zunächst ziemlich baff und schockiert. Aber wir haben uns ziemlich schnell aufgerappelt und die Kampagne #auchkultur ins Leben gerufen. Grundlage der Kampagne ist unser Offener Brief, den ihr hier findet. Er wurde in kürzester Zeit von über 120 Organisationen, Jugend- und Kulturverbänden, Bands und Einzelpersonen unterzeichnet. Die weitere Social-Media-Kampagen könnt ihr im Folgenden anschauen:

 

Offener Brief: Lagerfeuer, Gitarre und Stockbrot – das ist #auchkultur

Das Opernhaus wird für eine halbe Milliarde Euro saniert – ausgewichen wird für diese Zeit aufs Reichsparteitagsgelände. Hier können sich in Zukunft Bildungsbürger und Reiche dem Rausch der ihnen zugänglichen Kulturerfahrung hingeben. Doch das hat Folgen – ganz konkret für uns als Falken Nürnberg. Im Keller der Kongresshalle lagert nämlich das Material für das Herzstück unserer politischen Kinder- und Jugendarbeit – das Zeltlager. Neben unzähligen Gruppen- und Großzelten lagert dort die mobile Zeltlagerküche und was man halt sonst noch so braucht.

Der Raum wurde uns jetzt zum Juni 2022 gekündigt – weil Platz geschaffen werden muss für die Oper. Die Botschaft an uns – und alle andere Nutzer:innen- die durch die Kündigung ausgesprochen wird: „Kultur ist wertvoller, wenn sie für die Mittel- und Oberschicht gemacht wird. Prestigeträchtige Kultur hat Vorrang. Ihr müsst weichen, denn hier kommt richtige Kultur“. Aber wir sagen: „Zeltlager, das ist auch Kultur!“ Proletarische Kultur. Kinderkultur. Jugendkultur. Auf unseren Zeltlagern lernen Kinder, wie sich sich selbst organisieren können und was Freundschaft bedeutet. Sie singen alte Arbeiter:innenlieder und hören Hip-Hop, sie kochen miteinander und füreinander, sie dürfen sich ausprobieren. Bei uns gibt es Jugendliche, die sich das erste mal outen, weil sie wissen, dass es hier einen sicheren Rahmen dafür gibt. Es gibt Kinder, die „endlich mal wieder frei“ sind oder über ihre Rassismuserfahrungen sprechen können. Wir hatten auf dem Zeltlager schon Kinder und Jugendliche, die eine Punkband gegründet haben und eine Theatergruppe, eine Zirkusvorstellung organisiert haben, Graffiti sprühen gelernt haben und eine Literaturkritik-AG von Kinderbüchern gegründet haben. Oft sind wir auf dem Zeltlager dreckig und riechen nach Lagerfeuerrauch. Aber das war der gemeinsame Abend mit Stockbrot allemal wert. Abseits von Leistungsgesellschaft und Diskriminierung kommen wir zu uns und erfahren was Gemeinschaft bedeutet.

Wir sind einer der größten Kinder- und Jugendverbände- unzählige Ehrenamtliche stecken Arbeit, Zeit und Mühe sowohl in die alltägliche Arbeit als auch in unsere Zeltlager.

Bei uns kann jede:r mitfahren – ganz egal wie es finanziell zu Hause ausschaut.

Kinder aus unserer Klasse haben wenig Spielraum und werden oft ausgegrenzt, die meisten von ihnen werden niemals in ihrem Leben eine Oper besuchen.

Selbstverwaltete Räume sind heutzutage gefährdeter denn je (siehe beispielsweise den Kampf des autonomen Jugendzentrums Projekt 31 um ihr Haus). Es gibt kaum noch Strukturen in denen Kinder und Jugendliche mitbestimmen können und unverwaltet selbst ausprobieren dürfen. Deshalb müssen wir um diese Räume kämpfen.

Wir lassen uns also nicht vertreiben und richten uns mit klaren Worten an den Stadtrat:

Wir fordern, dass wir, die Sozialistische Jugend Deutschlands-Die Falken in Nürnberg, entweder in den Räumen der Kongresshalle bleiben dürfen oder wir einen Raum mit denselben Konditionen von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen.

Du willst den Offenen Brief unterzeichnen? Dann bitte schicke deinen Namen / deiner Organisation und wenn du willst deinen Beruf/deine Funktion/dein Amt an: nico@falken-nuernberg.de

Unterstützer:innenliste:

Ich unterstütze die Kampagne der Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Nürnberg und fordere, dass sie entweder in den Räumen der Kongresshalle bleiben dürfen oder einen Raum mit denselben Konditionen von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen.

  1. DIDF-Jugend Nürnberg – Junge Stimme e.V.
  2. Naturfreundejugend Nürnberg
  3. JUSOS Nürnberg
  4. politbande Nürnberg
  5. Klimacamp Nürnberg
  6. Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder – Stamm Sigena
  7. Projekt 31
  8. DIDF Nürnberg – Föderation der Demokratischen Arbeitervereine – Demokratik İşçi Dernekleri Federasyonu
  9. Marion Padua, Stadträtin der Linken Liste Nürnberg
  10. Ernesto (Leonardo) Buholzer Sepúlveda, Stadtrat der politbande
  11. Georg Neubauer, Rentner
  12. Dr. Friedrich Sendelbeck, Rentner
  13. Jürgen Held, Grafikdesigner
  14. Martin Adrians, Angestellter, Vorsitzender des Bezirks Niederrhein der SJD-Die Falken
  15. Benedikt Rößner, Vorsitzender des OV Gostenhof der SJD-Die Falken
  16. Philipp Keikert, Mitglied der Kreiskontrollkommission der SJD-Die Falken Bamberg
  17. Hendrik Torner, DGB-Jugendsekretär Unterfranken
  18. Lisa Schmerl, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di
  19. Assia Rizk, Mitglied SJD-Die Falken Nürnberg
  20. Frank Bess, Berufsbetreuer
  21. René Leibig, Vorsitzender des Falken-Bildungs- und Freizeitwerks Mittelfranken
  22. Josef Dorn, Student, AK Ohm gegen Rechts
  23. Evi Herzing (eve massacre), Veranstalterin bei Musikverein Concerts, DJ, Künstlerin
  24. Vanessa Schwarzkopf, Mitglied SJD die Falken Nürnberg
  25. Johannes Beissel
  26. Kulturoasis e.V.
  27. arsch&frida
  28. Anja Schmailzl
  29. Tina Korn
  30. Uschi Sauer
  31. Juri Brader / Schreiner & Mitglied bei den Falken Nürnberg
  32. Musikverein im Künstler*innenhaus Nürnberg e.V.
  33. Manolo Singh, Sozialpädagoge/Jugendhilfe
  34. Annika Neubert, Jugendverbandsreferentin der Falken Erfurt
  35. Frederik Schwieger, Geschäftsführer Stadtjugendring Leipzig e.V.
  36. Marion Denk
  37. Cornelia Pantenburg, ehemalige Unterbezirksvorsitze Nürnberg, ehemalige Vorsitzende OV-Gartenstadt
  38. Martina Pistor
  39. Tabea Erll, Sozialpädagogin, Mitglied Falken Nürnberg
  40. Markus Ostermair, Autor
  41. Fürther Friedensforum
  42. Leonhard F. Seidl, Schriftsteller
  43. Dr. Hans-Ulrich Hofmann, Pfarrer i.R.
  44. Nadine Bahic-Leinisch, Sekretariat der Personalratsvorsitzenden Klinikum Nürnberg
  45. Verein brückenfestival e.v.
  46. Junge Humanist*innen Nürnberg
  47. Dennis Münch, Stadtrat Neustadt an der Aisch (parteilos)
  48. Tobias Gellenthien, GEW-Aktiver, Mitglied bei SJD – Die Falken Nürnberg
  49. Revolutionär organisierte Jugendaktion
  50. Sammy Albright, Sozialistische Alternative (SAV)
  51. Karsten Neumann
  52. Georg Gunkel-Schwaderer, Bildungsreferent und Medienpädagoge
  53. Valentin Reinhardt
  54. Moni und Muck Raymann
  55. Han Dittmar, Student:in an der TU Darmstadt
  56. Sarah Brockes, Studentin
  57. Hanna Schiller, Studentin
  58. Tamara Hofmeister, Online-Redakteurin
  59. Gert Wagner, Altfalke
  60. Maja Tölke, Referentin für Jugendpolitik SJD – Die Falken LV NRW
  61. Michael Voss, ehem. Vizepräsident des Bayerischen Jugendrings
  62. Jörg Völlger, Sozialpädagoge und Pfadfinder
  63. Jan Urbanczyk, DIE LINKE Erlangen/ERH
  64. Uwe Thiel, Altenpfleger, Altfalke
  65. Olivia Barth-Jurca
  66. Alma Kleen, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  67. Loreen Schreck, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  68. René Bellinghause, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  69. Micki Börcher, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  70. Steffen Göths, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  71. Silja Lindsiepe, Bundesvorstand SJD – Die Falken und Mitglied bei SJD – Die Falken Nürnberg
  72. Karl Müller-Bahlke, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  73. David Pape, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  74. Mona Schäfer, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  75. Naima Tiné, Bundesvorstand SJD – Die Falken
  76. Anne Rötzer, Vorstand SJD-Die Falken KV Regensburg
  77. Oli, Jens, Julian, Mally und Basti von Melonball
  78. Fürther Sozialforum
  79. Theofilos Tsakmakides
  80. Dana Buchmann, Stellvertretende Vorsitzende des Bezirks Westliches Westfalen der SJD-Die Falken
  81. Julian Meroth, Bauingenieur/ Student der Historischen Bauforschung
  82. Dagmar Köhnlein
  83. Simon Mirwald, Vorsitzender LV Bayern der SJD – Die Falken
  84. Andreas Lefrank, Sozialarbeiter
  85. Dennis Sabisch, aktiv in der Linksjugend [’solid] Wolfenbüttel
  86. Simone Avdusinovic, Mutter von zwei Kindern, Wirtschaftsfachwirtin
  87. Bettina Klose, Mitglied Vorstand BUND Naturschutz Nürnberg
  88. Lukas Eitel, Mitglied SJD – Die Falken Erlangen, Kreissprecher DIE LINKE. ER/ERH
  89. SJD- Die Falken Bezirk Südbayern
  90. SJD – Die Falken KV München
  91. Laura-Marie Conrad, Vorsitzende Falken KV München
  92. Emma Novi, Vorstand Falken KV München
  93. Hannah Conrad, Vorsitzende Falken Bezirk Südbayern
  94. Philipp Richter
  95. Jan Tralau, Heilerziehungspfleger, Jugendbetreuer
  96. Hagen-Till Voigt, Zimmerer
  97. Ronja Strehle, Vorstand Falken Bamberg
  98. Sandra Müller, ehemalige Vorsitzende KJR Nürnberg-Stadt, Mitglied bei Falken Nürnberg
  99. Seebrücke Erlangen
  100. Michael Sußbauer, Lehrer i.R.
  101. Sina Agbeadah, SJ-Ring-Vorsitzende Falken Nürnberg
  102. Ulrich Erll, Dipl.-Ingenieur
  103. Friederike von Lehe
  104. SJD-Die Falken Bezirk Hannover
  105. Johannes Schubert
  106. Margarethe Hübner
  107. Bernhard Haug, Dipl.-Ingenieur
  108. Doris Brader, Statistikern im Öffentlichen Dienst
  109. Dieter Hügenell, Falke
  110. DGB Jugend Mittelfranken
  111. organisierte autonomie
  112. Florian Täuber, Vorstand Spiegelfabrik Baugenossenschaft eG Fürth, Bildungsreferent SJD-Die Falken Nürnberg
  113. Isabel Hübner, Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
  114. junge linke Erlangen
  115. Anne Leuders
  116. Wolfgang Schönfelder, Parteigenosse in der SPD
  117. Stefan Theuer, Soziologe
  118. Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Erlangen
  119. Maren Lindsiepe, Mitglied SJD – Die Falken Nürnberg
  120. Familie Lindsiepe, in ganzjähriger Vorfreude auf das Zeltlager
  121. Stephanie Le Trung, Gesundheits- und Krankenpflegerin
  122. Bayerischer Flüchtlingsrat – Büro Nordbayern
  123. Gudrun Erll, Dr. oec. troph.
  124. Max Deinlein, Pädagogischer Mitarbeiter KJR Nürnberg-Stadt
  125. Vera Lenhard, LUISE the cultfactory
  126. Moni Schwarzfischer

Rosa und Karl

15. Januar 1919 – Ermordung von Luxemburg und Liebknecht. Wir kämpfen weiter – trotz alledem!

Heute vor 103 Jahren wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht während der Niederschlagung des Januaraufstands 1919 durch preußische Soldaten ermordet. Verantwortlich dafür war der
damalige Volksbeauftragte für Heer und Marine – Gustav Noske, ein SPD-Politiker. Viele der beteiligten Soldaten traten später den faschistischen Freikorps bei und unterstützten Hitler.

Der führende Kopf beim Mord an Luxemburg und Liebknecht, der reaktionäre Offizier Waldemar
Pabst, beschrieb in einem in seinem Nachlass aufgefundenen Brief aus dem Jahr 1969 die
Zusammenarbeit zwischen ihm und Noske sowie dem SPD-Reichspräsidenten Ebert folgendermaßen:
„Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.“ (Gietinger, Klaus (2009): Der Konterrevolutionär. Waldemar
Pabst – eine deutsche Karriere, S. 394)

Der heutige Tag erinnert uns also an ein Kapitel der SPD-Geschichte, welches diese gerne unter den Tisch fallen läßt: ihre blutige Niederschlagung des USPD- und KPD-geführten Januaraufstands und die
Verwicklung in den Mord an zwei brillanten Köpfen der damaligen Arbeiter*innenbewegung.

Ebenfalls erinnert uns der heutige Tag aber auch an das Vermächtnis, welches Luxemburg und Liebknecht uns hinterlassen haben: sie sind konsequent für die Interessen unserer arbeitenden Klasse und immer gegen den Krieg eingetreten. Ihr Opfer ist ein Mahnmal dafür, dass die bürgerliche Politik auch bereit ist mit Faschisten zusammenzuarbeiten, um eine Revolution der Arbeiter*innen zu verhindern. Als sozialistischer Verband nehmen wir uns an Luxemburg und Liebknecht ein Beispiel.

Unsere Positionen zu diesem Tag sind klar:

  • Wir treten gegen die Militarisierung der BRD ein, sei es im Inneren die Hochrüstung der Polizei oder nach außen mit militärischen Manövern und Einsätzen!
  • Wir sind gegen bundesdeutsche Militärexpeditionen unter dem Deckmantel der angeblichen
    Sicherung von Menschenrechten!
  • Wir wollen keine Bundeswehr an Schulen, Unis und auf Berufsmessen!
  • Wir fordern, dass das Geld aus dem Rüstungsetat für Kindern und Jugendliche eingesetzt wird!
  • Und ganz wichtig – als sozialistischer Verband wissen wir, dass unser Feind nicht irgendwo auf der Welt steht, keine andere Nationalität, Hautfarbe oder Religion hat. Nein, wir kämpfen nicht für die BRD, wir lassen uns nicht im Krieg verheizen und uns auch keine Hungerlöhne aufdrücken, um den „Standort“ in der wirtschaftlichen Konkurrenz zu schützen. Unser Hauptfeind ist das deutsche Kapital, unser Hauptfeind – der steht im eigenen Land!
Veröffentlicht unter Presse

Falken-Lesekreis: Sozialreform oder Revolution

Heute trifft sich unsere 2021 gegründete AG „Sozialreform oder Revolution“ wieder, in der wir uns den Text von Rosa Luxemburg aneignen.

Nicht aus dem Text, aber zum heutigen Berliner Gedenken an Luxemburg & Liebknecht: ‚Eure „Ordnung“ ist auf Sand gebaut!‘

„Das ganze Geheimnis der geschichtlichen Umwälzungen durch den Gebrauch der politischen Macht liegt ja gerade in dem Umschlage der bloßen quantitativen Veränderungen in eine neue Qualität, konkret gesprochen in dem Übergange (…) einer Gesellschaftsordnung in eine andere.“

wirfalken #LLDemo

Freundschaft statt Vaterland

Am Wochenende fand das Kinder-Übernachtungs-Wochenende im Otto-Felix-Kanitz-Haus statt, es wurde wild getobt und gespielt und es fanden auch zwei Workshops statt zu Corona und den bescheuerten Querdenkern und zu den Nazis von der AfD. Passend dazu haben wir gleich Schilder gebastelt und viele von uns sind auf die Demo gegen diese Idioten gegangen. Scheiss Nazis, scheiss auf die Querdenker!

Neue RF-Gruppe in Gostenhof

Liebe Jugendliche,
wir möchten euch zur ersten RF-Gruppenstunde am 09.11.2021 um 17:00 Uhr ins Amikaro in Gostenhof (Adam-Klein-Str. 20) einladen!
In unseren RF-Gruppen (RF steht für rote Falken) treffen sich junge Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren im Falkenkontext und organisieren sich für ihre Rechte, für ihren Spaß und für ihre Freizeit.
An dem Tag möchten wir euch die Möglichkeit geben, euch untereinander und uns kennen zu lernen. Außerdem wollen wir euch den Raum geben, zu überlegen, wie die Gruppenstunden aussehen sollen.
Was soll das heißen? Ihr sollt die Gruppenstunden gestalten?
In den Gruppenstunden der Falken wollen wir euch nicht irgendwelche Themen aufdrängen oder vorkauen, auf die ihr eigentlich keinen Bock habt. Wir wollen, dass ihr diese Stunden gestalten und euch mit den Themen beschäftigen könnt, die EUCH interessieren. Wir stehen euch dabei zur Seite, kümmern uns um den Raum, helfen euch Dinge zu organisieren, etc… Mehr dazu hört ihr aber am 9.11.2021!
Also kommt vorbei, bringt euch ein!
Wir freuen uns auf euch!
Bene, Assia, Nessi, Juli, Eva, Jan und Tabea

Willkommen bei den Falken!

Die Sozialistische Jugend – Die Falken ist ein Kinder- und Jugendverband mit einer langen Tradition.

Wir organisieren Gruppenarbeit, Zeltlager, Freizeiten, Seminare und Aktionen.

Bei uns verbringen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit und machen gemeinsam mit anderen Politik für sich selbst. In vielen Stadtteilen Nürnbergs treffen sich Kinder oder Jugendliche jede Woche um zu reden, spielen, basteln, feiern und vieles mehr.

Der absolute Höhepunkt unseres Jahresprogramms sind die Sommerlager. Falkenzeltlager heißt zwei oder drei Wochen Spaß mit anderen Kindern und Jugendlichen, Lagerfeuer, Baden, Ausflüge, Disco, Sport und Spiel. Falkenzeltlager heißt vor allem, aktiv den Alltag mitbestimmen, mitreden und mitentscheiden.

Veröffentlicht unter Kinder

Gedenken an unsere ermordeten Genoss*innen von Utøya

 

Gestern trauerten wir gemeinsam mit Mitgliedern der Jusos Nürnberg, sowie Mitgliedern der SDAJ Nürnberg und der SPD Nürnberg um unsere 69 Freunde* und Freundinnen*, Genossen* und Genossinnen*, die vor 10 Jahren auf Utøya ermordet wurden. Vielen Dank an die Jusos Nürnberg für Anmeldung und Moderation. Danke an Rüdiger Löster für die Fotos. Hier könnt ihr den Redebeitrag von unserer Genossin Tabea nachlesen:

 

Liebe Freundinnen* und Freunde*, liebe Genossinnen* und Genossen,

wir trauern heute um unsere 69 ermordeten Genossinnen* und Genossen, die der rechtsextreme Mörder Anders Breivik heute vor 10 Jahren hingerichtet hat.

Es fällt schwer, als Falkin über das zu sprechen, was vor 10 Jahren geschehen ist, da klar ist: das Massaker auf Utoya galt unserer sozialistischen Arbeiter*innen- und Arbeiter*innenjugendbewegung. Es hätte auch uns treffen können. Oder besser gesagt: es hat uns getroffen. Wenn wir heute die Berichte der Überlebenden lesen, fühlen wir uns in unsere Falken-Zeltlager versetzt. Es wird von Zeltlagererfahrungen berichtet, die die unseren sein könnten. Ich möchte euch kurz einige wenige Auszüge aus einem Bericht und Interview der Berliner Stimme mit der Genossin Janin vorlesen.

Janin kommt 2010 das erste Mal mit auf ein Zeltlager der AUF, einer norwegischen Schwesterorganisation der Falken. Ihre Freundin Elisabeth hat sie eingeladen. Sie sagt, sie wäre „hauptsächlich nicht wegen den politischen Diskussionen da, sondern einfach, weil wir zusammen gegrillt, Stockbrot gebacken und Karaoke- sowie Filmabende gemacht haben. Ich fand diese Gemeinschaft einfach toll.“

Über ihre Freundin Elisabeth, die eine unserer 69 ermordeten Freundinnen* und Freunde* ist, sagt Janin: „Elisabeth war ein Mensch, der sich immer um andere gekümmert hatte und jederzeit ein offenes Ohr hatte. Sie stellte stets sicher, dass es ihren Freunden und ihrer Familie gut ging. Ihre eigenen Bedürfnisse stellte sie dann meistens hinten an. Durch ihre Lebensfreude und ihre positive Art konnte man nur gute Laune bekommen.

Der 22. Juli 2011 ist für Janin und Elisabeth der letzte Tag auf der Insel – am nächsten Tag steht die Heimreise an. Die Tage zuvor seien laut Janin sehr warm gewesen. Die Sonne schien die ganze Zeit. Überhaupt sei der Sommer in Norwegen im Jahr 2011 sehr heiß gewesen, teilweise bis zu 30 Grad Celsius. An diesem Freitag jedoch regnet es. Janin beschreibt es im Gespräch als Vorahnung, als ein Vorbote, dass irgendwas passieren wird.

Es ist kurz vor 17 Uhr als der Attentäter an der Anlegestelle der Fähre mit einem weißen Lieferwagen vorfährt. 600 Meter trennen Utøya vom Festland. Mit der Fähre gelangt er wenig später auf die Insel. Da er sich als Polizist ausgibt und auch als solcher verkleidet ist, nimmt ihn der Fährmann mit. Auf Utøya angelangt geht er von Bord.

Janin, Elisabeth und ihre gemeinsame Freundin, Lejla, sehen wie Anders Breivik auf die Insel kommt. Leyjla wird eines seiner ersten Todesopfer sein.

Elisabeth und Janin befinden sich mit vielen anderen in einer kleinen Halle, in die der Mörder eintritt. Elisabeth und viele weitere werden dort von seinen Kugeln getroffen. Elisabeth stirbt dort.

Janin wird von einer Freundin aus der Halle gezogen und flüchtet über den Zeltlplatz auf einen kleinen Weg. Der „Kjærlighetsstien“, zu deutsch: Liebespfad, verläuft 180 Meter hinter der Cafeteria direkt an der Steilküste entlang.

Janin wird dort getroffen. Sie erzählt: „Der Weg ist ein ganz enger verschlungener Pfad und durch einen Zaun gesichert, damit man nicht abstürzt. Ich lag an dieser Stelle und wusste, ich kann mich nicht bewegen, weder aufstehen noch weiterlaufen – es geht einfach nicht mehr. Leute sind an mir vorbeigerannt und haben mich liegen lassen. Das habe ich ihnen auch nicht übelgenommen, weil ich in diesem Moment dachte: Jeder denkt an sich, jeder muss sich irgendwie selbst retten. Im Nachhinein frage ich mich: Warum habe ich so egoistisch gedacht? Man ist doch quasi eine Gemeinschaft. Freunde von mir haben ja auch Verletzten geholfen.“

Ein Mädchen – 17 Jahre alt – bleibt schließlich stehen. Sie sieht Janin auf dem Pfad liegen und fragt, ob sie Hilfe braucht. Janin möchte nur, dass das Mädchen sie liegen lässt, weiterläuft und ein Versteck sucht. Die 17-Jährige antwortet nur: “Nein, du musst da nicht allein durch. Ich helfe dir.“

Das Massaker an unseren Genossinnen und Genossen auf Utoya war ein antikommunistisches Massaker. Anders Breivik hat nicht zufällig ein Zeltlager unserer norwegischen Schwesterorganisation zum Ziel seines Anschlages gemacht. Breivik sah und sieht sich wie andere Faschisten im Kampf gegen den von ihnen sogenannten Kulturmarxismus. Dem Antikommunismus ist dabei egal, ob seine Opfer tatsächlich Kommunistinnen* oder Kommunisten* sind oder nicht und so trifft er nicht nur die kommunistische, sondern auch die sozialdemokratische Bewegung.

Der wahnhaft-ideologische Antikommunist Breivik sah sich bei seinem Massenmord an unseren jugendlichen Genoss*innen selbst als Kommandanten einer norwegischen antikommunistischen Widerstandsbewegung.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des rassistischen Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für eine angebliche Islamisierung Europas, weil wir Internationalist*innen sind. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unsere internationale Solidarität, die sich in Wirklichkeit selbstverständlich auch gegen ihre heimlichen Brüder im Geiste, die Islamisten, richtet.

In der wahnhaft-ideologischen Vorstellung des frauenhassenden Antikommunisten Breivik seien wir Marxist*innen verantwortlich für den nahenden Zusammenbruch der europäischen Zivilisation, die davon abhinge, wie „standhaft europäische Männer gegen politisch korrekten Feminismus widerstehen“. Er und seine faschistischen und konservativen Kameraden verachten uns für unseren Feminismus und unseren Kampf gegen den patriarchalen Zustand dieser Gesellschaft.

Zum Antikommunismus, Rassismus und Antifeminismus des Mörders gesellen sich Antisemitismus, Marktliberalismus und christlicher Traditionalismus. Er verstand sich als ein Kämpfer einer „konservativen Revolution“, die im Übrigen der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt noch 2018 einforderte. Die Schnittstellen zwischen Konservativen und Faschisten sind eindeutig. Ihre Ziele verbergen sie kaum. Und sie sind keineswegs Einzeltäter. Sie sind gut vernetzt, online, wie offline. Sie horten ihre Waffen aus Bundeswehrbeständen und organisieren sich in Polizeieinheiten. Sie kaufen Leichensäcke und legen Feindeslisten an. Sie sind bereit, zu morden.

Wir Falken freuen uns, dass wir heute mit unseren sozialdemokratischen Genoss*innen der Jusos hier stehen dürfen. Denn wir denken, dass eine antifaschistische Einheitsfront von Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen eine absolute Notwendigkeit im Kampf gegen die rechte Bedrohung darstellt. Das verlangt beiden Seiten einiges ab. Das Vordringen von Extremismus-Ideologie und Hufeisentheorie in weite Teile der SPD, insbesondere die Führung, müssen unsere sozialdemokratischen Genoss*innen entschieden bekämpfen. Und wir Kommunist*innen dürfen weder in antisozialdemokratischem Gebahren, noch in trotzigem Gehabe erstarren, sondern müssen neues Vertrauen schenken und uns in Offenheit zeigen. Insbesondere zur Parteibasis, die in der Regel links von ihrer Führung steht, gilt es Brücken aufrechtzuerhalten oder aufzubauen. Wir sind uns sicher, dass uns genau das in der Zusammenarbeit mit unseren Genoss*innen und Freund*innen von den Jusos gelingen wird.

Wir gedenken heute gemeinsam den Menschen, die der Faschist Anders Breivik ihren Freund*innen, ihren Familien und unserer gemeinsamen Bewegung genommen hat. Gedenken heißt für die Arbeiter*innenjugendbewegung stets auch Kampf, denn – wie Rosa Luxemburg sagte – „das Heulen ist Geschäft der Schwäche.“

Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht erschüttert, traurig, ergriffen, verzweifelt sein dürfen, denn – wie Rosa auch sagte – „fühlen wir uns in der ganzen Welt zu Hause, wo es Wolken und Vögel und Menschentränen gibt.“